Treffen 2022

Treffen in Leipzig 22. - 24. April 2022


Es ist an der Zeit, dass Ihr einen kleinen Erlebnisbericht von unserem Leipziger Treffen bekommt.

Zuerst ein paar Worte nach dem 8./9.Mai, dem viele mit gemischten Gefühlen entgegensahen.


Liebe Russenkinder ! oder um korrekt zu sein, Kinder sowjetischer Soldaten ?!


Kurz zum 8./9.Mai 2022


Ganz spontan hatte ich mich entschieden am 9. Mai nach Berlin zu fahren und mich dort 

im Treptower Park am sowjetischen Ehrenmal  mit Alexandra zu treffen.


Wir hatten unsere ganz persönlichen Gefühle an diesem Tag, unsere persönliche Beziehung zu diesem Tag.

Es waren unglaublich viele Menschen an den beiden Tagen dort. 

Im Gedenken an unsere Väter gingen wir durch den Denkmalspark und stellten uns die Frage, was sie wohl sagen würden, dass die Enkelsöhne der einstigen Brüder, die gemeinsam auf dem Schlachtfeld  des II. WK gekämpft haben und viele dafür gefallen sind, sich heute gegenseitig totschießen.


Mein spontaner Entschluss des Besuches resultierte aus den Bildern im Internet über die großflächigen Schmierereien am Sockel des Denkmals im Vorfeld des 8.Mai.


Inmitten der vielen Menschen, die überwiegend russisch sprachen, fühlte ich mich trotz aller widrigen Umstände dieser Zeit am richtigen Platz an diesem Tag.


Es gab ein hohes Sicherheitsaufgebot an den Eingängen und im Denkmalsgelände.

Alexandra kam  mit roten Rosen, ich hatte Nelken gekauft, jede war mit einem Aufkleber versehen :   мир  -  нет войны  Frieden - Kein Krieg

Sie wurden dort an einem Stand angeboten.


Auf die kleinen partei- und organisationspolitisch geprägten Redebeiträge, die es über Stunden hinweg gab, hätte ich gern verzichtet.

Stilles Gedenken kann nur in uns stattfinden.

Jeder von Euch wird da seine persönlich geprägten Momente in diesen zwei Tagen gefunden haben.

Vielleicht auch im Gedenken an unsere Mütter, es war ja Muttertag.

Sie würden wohl auch aufschreien: Welch ein Wahnsinn! Nie wieder Krieg! 

Mit diesen Worten verabschiedete sich auch  - Jürgen Schubert, der 2018 starb und der sich selbst als Geschenk der Alliierten bezeichnete.


Im Zug nach Hause hatte ich das gute Gefühl, dagewesen zu sein.


Birgrit     




Nun zu Leipzig.


Liebe Distelfreunde,

Wie lange haben wir uns gefreut, nach zwei Jahren Pause wieder ein Treffen in Leipzig haben zu können.

Und wie schnell waren diese Tage vorbei.

Im Missionshaus waren wir Neun, zusätzlich waren drei Tagesgäste dabei.


Traurig, dass Einige von Euch wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen absagen mussten.

Eure Grüße wurden ausgerichtet.

Und Grüße gehen an Euch alle mit guten Wünschen, in der Hoffnung dass wir das nächste Mal wieder in größerer Runde zusammen sein können.

Eigentlich wollten wir den Termin   27. April 2023   vormerken. Aber die Buchmesse ist auf diesen Tag verlegt und damit haben wir keine Chance auf eine Unterkunft.


Im Gästehaus sind wir bereits eingetragen. Der Termin hängt mit einem Theaterprojekt zusammen, das die Uni Leipzig an diesem Tag vorstellen wird.  Heide Glaesmer hat darüber informiert. Wir werden eingeladen und je nach Konzept im Vorfeld evtl. auch eingebunden werden. Wir dürfen gespannt sein.


Johanna aus Kamenz, die wir schon fast zwei Jahre kennen, konnte sich jetzt endlich persönlich vorstellen und ihre bewegende Geschichte erzählen. Sie fühlt sich gut aufgenommen und wohl in unserer Mitte, das hat sie mehrfach zum Ausdruck gebracht.

Sie hat uns außerdem mit selbstgebackenem Brot und den-  zumindest im Osten -  bekannten Kamenzern ( Würstchen) erfreut. Danke an Dich, liebe Johanna.

Danke an alle, die zum kulinarischen Wohlgefühl beigetragen haben mit Selbstgebackenem, Wurst, Marmelade u.v.m.

Auch eine Runde Wodka  und Wein gab es am Abend.


Das Wichtigste für alle aber war das Wiedersehen und der Austausch und es gab viel Gesprächsstoff in der Runde am Tisch, aber auch in kleinen Grüppchen, wie wir das immer gehalten haben.


Das aktuelle Geschehen  haben wir natürlich nicht ausgelassen und darüber mit Heide Glaesmer am Sonnabendnachmittag gesprochen.

Bitte habt Verständnis, dass dazu hier kein ausladender Bericht erfolgt.



Wunderbar war ein Kontakt über Skype zu Igor in Charkov, den Johanna mit mit Hilfe einer Dolmetscherin - Katharina - bewerkstelligte. Igor berichtete von seiner "Haustür". Wer Igor nicht kennt: Hier mehr. 



Wer von den Teilnehmern seine Nachbetrachtungen beisteuern möchte, kann das gern in die Runde geben, auch mit Fotos.


Eine besondere Freude war es uns ( Renate W., Birgrit, Winfried)  Michael  aus Leipzig am Vorabend zu einem gemeinsamen Abendessen zu treffen..

Er gehört zu den Ersten,  die 2014 dabei waren und er hat uns damals die Gaststätte " Zills Tunnel" reserviert.

Auch von ihm herzliche Grüße an Euch.


Zu Neunt haben wir 2014 begonnen.  Zwei sind leider verstorben. 

Einige haben sich in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichen Beweggründen wieder verabschiedet, es gab nur einen kurzen Austausch. Und auch jetzt beteiligt sich jeder, wie sie/er  es für sich will. Das ist völlig in Ordnung.

Dafür sind wir eine offene Gruppe. 


Wir bedanken uns auch bei den Psychologen der Uni Leipzig, die uns seit 2014 begleiten, zu unseren Treffen kommen

und auch zwischenzeitlich Verbindung halten, die wir durchaus herzlich nennen können.

Es ist nicht selbstverständlich, dass die Leiter einer Studie die Probanden über einen langen Zeitraum danach begleiten.

Danke an Heide Glaesmer und Marie Kaiser.



Birgrit und Winfried


Unsere Website wird pro Jahr etwa 35.000 mal aufgerufen.


Unser Verlag hat vom Buch "Distelblüten noch 40 Exemplare vorrätig (Mai 2022) Ich habe allerdings auch noch einige Exemplare zur Verfügung.