Kiev 2018

Eine korrigierte Übersetzung ist in Arbeit und wird im Juli fertig sein.




Liebe "Disteln"

 

Heute bekam ich noch von Frau Olga Soloschenko die Pressemitteilung über die Kiewer Tagung, die ich hier über den Verteiler weiterleite.

Leider auf ukrainisch. Auf die Schnelle habe ich niemand, der das übersetzen könnte. Evtl. Am Wochenende. Oder vielleicht könnte sich auch Alexander aus Magdeburg damit befassen?

Soweit ich es verstanden habe, ist es eine Zusammenfassung der einzelnen Tagungsschwerpunkte u.a. mit Gewicht auf die deutsche Nachkriegsgeschichte und Erinnerungskultur, worüber Professor Andrej Kydraschenko, der Direktor des Instituts, ausführlich berichtete. Dann Olga Soloschenko, die die Einladung vermittelt hatte. Dann meine Geschichte als Zeitzeugin sozusagen und die weiteren Tagungsbeiträge:


 

Bei den Fotos zur Tagung, das Distelblütenbuch!

 

Herzliche Grüsse Euch allen

Renate

Liebe Distelgeschwister,

Noch sitze ich im rumpelnden, aber supermodernen IC zwischen Kiew und Lemberg irgendwo, weites Land, Birkenwäldchen, mal kleine Ortschaften, glänzende Kirchenkuppeln, Friedhöfe an der Bahnstrecke. Blauester Himmel, ein schöner friedlicher Tag. Was in diesem Flecken Erde schon alles geschehen ist. Mein Stiefvater kam im August 1945 aus der Kriegsgefangenschaft aus Kiew. Mein Vater schon zuvor aus der Ukraine nach Deutschland. Aus welcher ukrainischen Stadt weiß ich leider nicht, aber eine ältere Halbschwester soll(te) in Kiew leben. Auch sie hat sich einmal auf den Weg gemacht nach Deutschland, um uns zu suchen. Sie wusste offenbar von meiner Existenz. Suchte vergebens damals. Vielleicht hat sie auch diese lange Reise per Bahn gemacht? Meine Stationen waren Lemberg, Odessa und Kiew.

Darüber gerne ein anderes mal mehr.

Der Abstecher nach Kiew hatte einen besonderen Anlass, zu der ich eingeladen war - welch eine glückliche Fügung.

Dort fand am 31.5.2018 eine internationale wissenschaftliche Konferenz statt mit dem langen Titel:

Theoretische, methodologische Prinzipien Untersuchungen des historischen Gedächtnisses.

Mein Beitrag firmierte unter dem Titel: Der zweite Weltkrieg im Gedächtnis - Die zwischenmenschliche Dimension.

Olga Soloschenko hatte das so mit mir abgesprochen und dolmetschte auch. Tagungssprache war ukrainisch. Ich erzählte im wesentlichen meine Lebensgeschichte in Verknüpfung mit dem Distelblütenbuch. (Ich übrigens neben dem ehemaligen Botschafter Aserbaidschans die einzige Ausländerin in dieser kleinen, aber hochkarätig besetzten Tagung, was ich als eine besondere Ehre empfand.)

Das Buch hatte ich schon am Tag zuvor bei der Vorbesprechung Olga und dem Direktor des Instituts Professor Andrej Kydraschenko überreicht, der, so wie ich es verstand, 2000 noch zu Schröders Zeiten Botschafter in Berlin war und über ein sehr detailliertes Wissen der deutschen Geschichte verfügt. Er sprach auf der Tagung vor Olga Soloschenko und mir über die Entwicklung Deutschlands von 1945 bis heute. Dann ich mit meiner ‚oral history‘, die Frau Olga Soloschenko mit dem fachlichen Hintergrund ergänzte und sich auch auf den wissenschaftlichen Rahmen bezog, aus dem die „Distelblüten“ entstanden sind, sowie auf die vorangegangene Tagung im Oktober 2017, an der Frau Stenzl-Marx teilgenommen hatte.

Das Thema insgesamt sowie das Buch wurde mit großem Interesse aufgenommen und auf der Tagung herumgereicht. Und ich bekam ganz herzlichen persönlichen Zuspruch. Man will neben der Veröffentlichung zu dieser Tagung in einen besonderen Beitrag meine Geschichte inclusive dem Hinweis auf das Buch und uns Disteln in einer Fachzeitschrift veröffentlichen, des Weiteren aber auch in einer überregionalen ukrainischen Zeitung, aber das wird noch dauern.

Macht ja nichts, denn ich denke, wir sind hier angekommen.

Diese Unterstützung sehe ich ein Zeichen ernsthaften Bemühens und Anerkenntnis unserer Lebensgeschichten. Und das tut doch uns allen gut!!


Übrigens ist das Buch auch in Odessa im dem Goethe-Institut angegliedertem Bayrischen Haus mit gut ausgestatteter deutscher Bibliothek. Aber ein zweiter Termin kam nicht zustande, die Bibliotheksleiterin war nicht im Hause, obwohl so verabredet an meinem letzten Tag in Odessa. So war’s halt nur ein schöner Spaziergang durch die baumbestandenen Boulevards, wo man immer im angenehmen Schatten läuft.

Da gibt es so einen alten Schlager „ach Odessa“. Lief bei meinem Abschiedsessen gestern Abend in Kiew und mir liefen die Tränen....

Nun immer noch anderthalb Stunden bis Lemberg und dann ....

До свиданья


Renate (im Zug von Kiew nach Breslau am 2. Juni 2018)


Internationale wissenschaftliche Konferenz “Theoretisch-methodologische Grundlagen zur Erforschung von historischen Erinnerungen“ (31. Mai 2018)


Am 31. Mai fand in Kiev im Institut für Weltgeschichte an der nationalen Wissenschaftsakademie der Ukraine eine internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema: Theoretisch-methodologische Grundlagen der Erforschung von historischen Erinnerungen“ statt. Die wissenschaftliche, politische und kulturelle Bedeutung ist nicht hoch genug einzuschätzen, weil in der letzten Zeit die Problematik historischer Erinnerungen eine besondere Aktualität erhält. Wir erleben, wie die historische Mythologie der “ russischen Welt” zur Ideologie der geopolitischen Revanche wird, ebenso wie die polnische Interpretation der tragischen und nicht eindeutigen Ereignisse in Volyn im Jahre 1943 als Grundlage für gesetzliche Festlegungen genutzt wird, die wahrscheinlich so nicht den nationalen Interessen beider strategischer Partner – Polen und Ukraine, entsprechen.

S.I. Pyroshkov, (Vizepräsident der nationalen Akademie der Wissenschaft, Leiter der Abteilung der gesellschaftlichen und humanitären Wissenschaften der nationalen Akademie der Wissenschaft der Ukraine, Mitglied der nationalen Akademie der Wissenschaft der Ukraine) erläuterte in seinem Vortrag die wissenschaftliche Bedeutung der Erforschung von Problemen historischer Erinnerungen für die Grundlage von  Außen- und Innenpolitik, als auch der Identität der Ukraine.

In einem ausführlichen Vortrag von A.I. Kudrjatschenko (Leiter der staatlichen  Institution der Weltgeschichte an der nationalen Wissenschaftsakademie der Ukraine, Doktor der historischen Wissenschaften, Professor, Berichterstatter) zum Thema „Verarbeitung der Vergangenheit und Politik der Erinnerung in der BRD“ wurde die besondere Erfahrung in Hinblick auf die Politik der nationalen Erinnerung in postnazistischem Deutschland dargestellt. In erster Linie ging es um das Thema der Offenlegung und der Verantwortung im gesellschaftlichem Bewusstsein, den Umgang mit dem historischen Erinnern in den 60-er Jahren, also der „Bearbeitung der Vergangenheit“, sowie der politischen Auseinandersetzung mit diesem Thema. Wichtige Aspekte der theoretischen Analyse in diesem Vortrag waren Probleme der Deformation des Bewusstseins und Transformation der Moral mit möglichen katastrophalen Folgen wie Antisemitismus u.a. Schwerpunktthemen waren die differentielle Betrachtung der Schuldfrage in unterschiedlicher Verantwortlichkeit; verschiedene Wege der Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex, u.a. Negation der Vergangenheit, politische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, politisches Geschichtsbewusstsein, Erinnerungskultur usw., in Deutschland.

Des Weiteren ging es auch um die Frage des Umgangs mit der politischen Erinnerungskultur im modernen Deutschland. Es betrifft sowohl Formierung entsprechender nationaler Interpretationen und Erinnerungskultur, moderner historischer Diskussion, Erforschung dieser Problematik als auch die Entwicklung von Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Gründungen von Museen, u.a. mit dem besonderen Hinweis auf die „Topographie des Terrors“ sowie auf das zentrale Holocaust-Mahnmal für die Juden in Europa, die im Nationalsozialismus zu Tode kamen. (Es befindet sich in Berlin in der Nähe von Reichstag und Brandenburger Tor), das Jüdische Museum in Berlin, Dokumentationszentrum des Nationalsozialismus in München, Memorial der Sinti und Roma – zur Ehre der Naziopfer in der Hauptstadt von Deutschland usw.                                                       

Auf diese Weise wurde mit entsprechender Politik, zielgerichteten Veranstaltungen des Staates und der Gesellschaft in Deutschland ein gesellschaftlicher Konsens der nationalen Erinnerung im Umgang mit den Verbrechen der Nazizeit geschaffen.  Hier, wie in anderen westlichen Gesellschaften, ist die Beziehung zum Holocaust Grundlage der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und Symbol von Naziverbrechen im 20. Jahrhundert geworden.

Aliev Taljat Museib Ohlu, (Botschafter von Republik Aserbaidschan in der Ukraine in der Zeit von 2001 bis 2010), behandelte in seinem Vortrag die Entstehung der Souveränität postsowjetischer Länder, hier insbesondere Erinnerung an die Gründung der demokratischen Republik Aserbaidschan in Mai 1918 und die erneute Unabhängigkeit. U.a. Frauenwahlrecht in einem muslimischen Land; freie, demokratische Wahlen.

W.W. Soloschenko, (Sekretär der Hochschule, Dozentin) sprach über die Problematik der Besatzungskinder in Deutschland, i.e. wie sich die Kinder des sowjetischen Militärs mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Im Zeitraum von 1945 bis 1955 schätzt man die Zahl auf etwa 400 000 Kinder sowjetischer, britischer, französischer Okkupanten. Diese Kinder sind heute im Rentenalter. Viele von ihnen haben ihren Vater das ganze Leben lang gesucht. Die meisten haben ihren Vater nie kennengelernt, entweder fehlten Informationen über die Väter oder Nachforschungen wurden blockiert. Die deutschen Wissenschaftler u.a. Frau Dr.  Heide Glaesmer, Professorin aus Leipzig, Professor Dr. Stefan Karner und Barbara Stelzl-Marx vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung Graz/Österreich und Silke Satjukov, Professorin der Martin-Luther-Universität, Halle/Wittenberg, haben sich wissenschaftlich mit der Problematik auseinandergesetzt und sich mit der Erforschung von dieser Lebensgeschichten und ihrer Besonderheiten befasst. Der österreichische Professor Stefan Karner äußerte in diesem Zusammenhang die Überzeugung, dass die Kriege nur dann bis zu Ende seien, wenn „Geschichten der Besatzerkinder geklärt sind“.

Über ihre Lebensgeschichte sowie über die bisher vergebliche Suche nach ihrem sowjetischen Vater hat die Psychotherapeutin Renate Hahn aus Vechelde (in der Nähe von Braunschweig) als Gast der Tagung berichtet. Ende der 1990 Jahre erfuhr Renate Hahn von ihren Verwandten zunächst, dass sie die Tochter eines sowjetischen Offiziers sei. Frau Hahn hatte u.a. eine Anfrage an das Archiv der Russischen Föderation geschickt. Inzwischen erhielt sie die Information, dass ihr Vater aus der Ukraine stammt. Daher erweiterte sie das Areal ihrer Suche auf Kiev und Odessa. Renate Hahn schließt auch nicht aus, dass ihr Vater von der Krim stammen könnte, sein Name Akim Suchanov/Achim Suchanov.

A.M. Kyrydon, (Doktor der historischen Wissenschaften, Professor) berichtete über Studien zur Erinnerung in der Ukraine. Sie untersuchte, welche Unterschiede es bei der Übersetzung und in der Verwendung von Terminologien bei ukrainischen und ausländischen Hochschulabsolventen gebe. A. Kyrydon hat auch die mangelnde Auseinandersetzung von ukrainischen Gelehrten im Vergleich mit den deutschen und polnischen Kollegen mit Problemen der Erinnerungskultur unterstrichen. Aber die Arbeit dauert noch an und es gibt konkrete Untersuchungen, ihrer Meinung nach, könnte das Institut für Weltgeschichte als Ausgangspunkt von Studien über Erinnerung in der Ukraine dienen.

P.P. Sachartschenko, (Doktor von juristischen Wissenschaften, Professor der Universität Taras-Schevtschenko-Universität, Kiev), betonte die kulturell-historische und rechtliche Bedeutung von russisch-byzantinischen Verträgen für Verständnis der Verbindung Konstantinopel und Kiev als Hauptstädte zweier mächtiger Staaten für moderne geschichtliche Aufarbeitung.

Die Konferenz zeigte das große produktive Potenzial von „memory studies“. Den interdisziplinären Forschungsstatus zum Themenkomplex historischer Erinnerung zeigte die schöpferische Diskussion der Vertreter von vielen Forschungsbereichen. Was die wissenschaftlichen Erkenntnisse betrifft, wird die einzigartige wissenschaftliche Synergie deutlich, wenn die Forschung eine einheitliche universale wissenschaftliche Terminologie verwendet. Von wichtiger Bedeutung in dieser Diskussion sind Vorträge aus philosophischen, juristischen, soziologischen, psychologischen, demographischen und archäologischen Bereichen der Forschung, die mit den Forschungen zur historischen Erinnerung in Bezug stehen und als Ausgangspunkt zu Theorie und Praxis in der Analyse internationaler Beziehungen genutzt werden können.




http://ivinas.gov.ua/uk/novini/mizhnarodna-nau7674856784.html


Міжнародна наукова конференція «Теоретико-методологічні засади дослідження історичної пам’яті» (31 травня 2018 року). Прес-реліз


31 травня в ДУ «Інститут всесвітньої історії НАН України» відбулася міжнародна наукова конференція «Теоретико-методологічні засади дослідження історичної пам’яті». Її наукове, політичне і культурне значення важко переоцінити. Адже останнім часом проблеми історичної пам’яті набули особливої гостроти. Ми є свідками того, як історична міфологія «русского мира» перетворюється на ідеологію геополітичного реваншу, як польські інтерпретації трагічних і далеко неоднозначних подій на Волині у 1943 році стають основою для прийняття законодавчих актів, що вочевидь не відповідають національним інтересам двох стратегічних партнерів – Польщі та України.

С.І. Пирожков, віце-президент НАН України, голова Секції суспільних і гуманітарних наук НАН України, академік НАН України у своєму виступі відзначив своєчасність, наукову вагу досліджень проблем історичної пам’яті для вироблення як зовнішньої політики, так і політики ідентичності нашої держави.


У ґрунтовній доповіді А.І. Кудряченка, директора ДУ «Інститут всесвітньої історії НАН України», доктора історичних наук, професора, члена-кореспондента НАН України, «Подолання минулого і політика пам’яті у ФРН» актуалізовано унікальний досвід, а саме – політику національної пам’яті у пост-нацистській Німеччині. Ішлося насамперед про тему покаяння та відповідальності в суспільній свідомості, про формування наративу пам’яті, яке у 60 рр. ХХ ст. отримало назву «обробка минулого», що послужило підставою для вироблення низки політичних заходів. Важливим аспектом теоретичного аналізу доповідача були проблеми деформації свідомості і трансформації моралі, що може призводити до катастрофічних наслідків – спалахів ксенофобії і антисемітизму. Ключовими термінами доповіді стали визначення: «проблеми вини» та диференціація її типів, етапи «подолання минулого», «політика щодо минулого», «політика відносно історії», «культура пам’яті» тощо.


У доповіді також було розкрито, яка належна увага приділяється проблематиці політики пам’яті у сучасній Німеччині. Це стосується як формування відповідного національного наративу й культури пам’яті, сучасного історичного дискурсу, досліджень з цієї проблематики, так і розвитку музейної справи, формування карти документаційних центрів та музейних установ за назвою «Топографія терору». Серед їх особливе місце посідають Центральний меморіал пам’яті євреїв Європи, котрі загинули у криваві часи націонал-соціалізму, який розташований неподалік від Рейхстагу і Бранденбурзьких воріт, Єврейський музей у Берліні, Документаційний центр націонал-соціалізму у Мюнхені, Меморіал представникам циганських народностей сінті і рома – жертвам нацизму в столиці Німеччини та інші.


Таким чином, як підкреслив доповідач, відповідна політика, цілеспрямовані заходи держави і суспільства ФРН сприяли досягненню громадського консенсусу в національній пам’яті сучасної Німеччини щодо визнання злочинів нацистського періоду і винесення уроків з минулого. Тут, як і в будь якому іншому західному суспільстві, ставлення до Голокосту стало наріжним каменем пам’яті про Другу світову війну і символом злочинів нацизму та центральною історичною подією ХХ століття.


Алієв Талят Мусеіб Оглу, Надзвичайний і Повноважний посол, Посол Азербайджанської Республіки в Україні з 2001 по 2010 рр. підняв тему, яка є вкрай необхідною для розуміння ґенези суверенітетів пострадянських країн. Ця тема торкається спроби встановлення республіки в Азербайджані в травні 1918 р., прикметних особливостей утвердження гендерних прав у мусульманській країні, а також ризиків демократичного вибору.


В.В. Солошенко, учений секретар Інституту, кандидат історичних наук, доцент підняла проблему, яка є  важливою для Німеччини - як діти  радянських військових опрацьовують своє минуле. У період з 1945 до 1955 в Німеччині було близько 400 тисяч дітей, народжених від радянських, британських, французьких окупантів. Колишні діти зараз вже пенсійного віку. Багато з них шукали свого батька протягом усього життя. Більшість так ніколи і не познайомилися зі своїм батьком. Для багатьох це коло замкнулося за відсутності необхідної інформації. Німецькі вчені Хейде Глезмер з Лейпцига, Штефан Карнер і Барбара Штельц Маркс з Граца, професор з університету Мартіна Лютера Галле Віттенберг Зілке Затюков  знову і знову перебувають під враженям від досліджуваних ними таких вражаючих життєвих історій. Австрійсткий професор Штефан Карнер переконаний у тому, що війни  в дійсності закінчуються лише тоді, коли «Geschichten der Besatzerkinder geklärt sind»  -  «з’ясовані і досліджені історії дітей війни - дітей окупантів».


Як жити  у пошуках радянського батька розповіла провідний фахівець з психології Ренате Хан з Фехельде, що біля міста Брауншвейг. Гостя продемонструвала біографічний підхід для виявлення екзистенційної природи індивідуальної пам’яті, розповіла свою історію життя і пошуків батька. Лише в кінці 1990 років Ренате Хан  дізналася від далеких родичів про те, що вона дитина радянського офіцера, пані Хан подавала запити до архівів РФ, а нині розширила ареал пошуку в Києві та Одесі. Не виключає Ренате Хан і того, що її батько був родом із Криму, його звали Акім Зуханов / Ахім Суханов.


А.М. Киридон, доктор історичних наук, професор, Заслужений діяч науки і техніки України, директор Державної наукової установи   «Енциклопедичне видавництво» доповідала про студії пам’яті в Україні: діапазон предметного поля. А.М. Киридон розкрила межі парадигми студій пам’яті, враховуючи неперервний зв'язок  між соціальною/культурною пам’яттю. Необхідним є осмислення пам’яттєвого дискурсу в міждисциплінарному просторі. Професор звернула увагу присутніх на певні розбіжності при перекладі і у використанні термінології українськими та зарубіжними вченими. А. Киридон також підкреслила незначну розробку українськими вченими у порівнянні з німецькими і польськими колегами проблем пам'яті. Однак робота триває, є певні напрацювання і, за баченням А. Киридон, Інститут всесвітньої історії міг би бути осередком студій пам’яті в Україні.


П.П. Захарченко, доктор юридичних наук, професор Київського національного університету імені Тараса Шевченка наголосив на культурно-історичному і правовому значеннях русько-візантійських договорів для розуміння взаємодії Константинополя і Києва як столиць двох потужних держав для сучасної боротьби за історію.


О.А. Гриценко, кандидат технічних наук, Заслужений діяч мистецтв України, старший науковий співробітник Інституту культурології НАМ України, запропонував компаративний аналіз практики декомунізації як державної політики в країнах Центрально-Східної Європи та Україні, зокрема й її правової складової.


Конференція засвідчила великий науково продуктивний потенціал memory studies. Міждисциплінарний статус досліджень історичної пам’яті уможливив творчу дискусію представників багатьох галузей гуманітарного знання, своєрідну наукову синергію, коли дослідники по суті починають говорити універсальною науковою мовою. Чільне місце у дискусії посіли виступи, що включали у себе філософські, юридичні, соціологічні, психологічні, демографічні, археологічні сюжети, пов’язані з дослідженнями історичної пам’яті та виходом на теорію і практику міжнародних відносин.


Підготували В.М. Вовк, В.В. Солошенко