Archiv Gästebuch

2022 Absteigend bis 2015


24. Dezember 2022

aus dem frostigen Florida sendet Renate die allerherzlichsten Grüße:

die kaeltewelle hat uns auch hier voll im griff, minus 5 grad, brrrrrrr

Die Haekelmützen verkaufen sich nach wie vor gut.

Liebe Grüße

Renate


24. Dezember 2022

Lieber W. und alle Distelkinder, danke für die warmherzigen Wünsche zum Fest.
Ich möchte mich den Worten anschließen und wünsche in erster Linie stabile Gesundheit, Freude an der eigenen Familie und im Freundeskreis und Ruhe und Entspannung der Weltlage.
Auch ich freue mich auf unser Treffen im Mai und habe es schon dick im Kalender markiert.
Bis dahin eine frohe und besinnliche Zeit im Kreise eurer Lieben.
Herzliche Grüße
Edelgard


7. Oktober 2022

Ihr Lieben,

habe gerade diesen sehr berührenden Film vom Österreichischen Fernsehen entdeckt, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Er treibt einem mal wieder die Tränen in die Augen. Zu der momentanen politischen Weltsituation, insbesondere zum Krieg in Europa fällt mir momentan nix mehr zu sagen ein, es ist einfach nur ein Gräuel und ich denke, dass er wieder solche Kinderschicksale produzieren wird, wie die im Film gezeigten….

Lieben Gruß von D.

Kinder des Chaos - Die Ausgestoßenen der Nachkriegszeit


https://www.youtube.com/watch?v=N2KpY49QjzU


31. August 2022

Diese Nachricht musste auch einmal kommen: Gorbatschow gestorben!
Mein Gedanke ist, ohne ihn wären auch die Nachforschungen zu unserer Herkunft nicht so möglich. Ob erfolgreich oder nicht.
Die Einheit Deutschland‘s wäre Utopie, denn ein sowj. Führer in der Machtposition Putin‘s hätte die friedliche Revolution in der DDR blutig beendet, Danke „ Gorbi“!
Persönlich würde ich sein Buch „Perestroika“ nicht besitzen, welches mir ein netter Mann aus Traunstein im Laden vom Buch-Club kaufte, weil dieses nur auf Mitgliedschaft erhältlich war.
Ich weilte mit Besuchserlaubnis zur Beerdigung meiner Tante in Bayern und musste es vor den Grenzern auf der Rückfahrt über Gutenfürst gut verstecken. Sie hätten es eingezogen!
Gorbis Ideen fanden im eigenen Land leider nicht die Resonanz, die es für eine erfolgreiche Veränderung in der damaligen SU gebraucht hätte.
Was folgte wissen wir, besonders schmerzlich,bis zur gegenwärtigen Lage in Europa und der Welt.
Für uns Deutsche bleibt er, meiner Meinung nach,ein Geschenk.
Liebe Grüße Norbert


31. März 2022


Es ist so erschütternd nun miterleben zu müssen, dass die Ukraine und Russland sich in einem Krieg befinden, auch wenn Russland das anders formuliert, wieder einem Angriffskrieg einer mächtigen Nation gegen einen kleineren Nachbarstaat, einem sogenannten Brudervolk, mit unglaublichen Zerstörungen, Toten, Verwundeten und Flüchtlingen, was für ein barbarischer Akt und für was? Das russische Volk in der damalige Sowjetunion, hier auch besonders die Bevölkerung der Ukraine und Weißrusslands, haben so fürchterlich unter den schlimmen Kämpfen, Zerstörungen, Verwüstungen, Vertreibungen, der Judenverfolgung und Vernichtung der deutschen Wehrmacht, der SS und den nachrückenden Polizeieinheiten gelitten, das ist doch alles noch gegenwärtig! Lernt denn keiner aus den Gräueltaten der Vergangenheit?

Ich habe die letzte Wehrmachtsausstellung in Peenemünde 2003 noch besucht und war erschüttert. In Russland, Weißrussland und der Ukraine befinden sie so viele Erinnerungsstätten an die Schrecken des 2. Weltkrieges. Die Großeltern der dort kämpfenden Soldatinnen und Soldaten, jedoch auch der zivilen Kräfte, haben doch ihre Erinnerungen innerhalb der Familie weitergegeben, bzw. es wurde ihnen in der Schule gelehrt, von den jährlichen Aufmärschen dort zum Tag des 9. Mai mal ganz zu schweigen, das ist doch noch im Bewusstsein. Ist denn die Aussage „NIE WIEDER KRIEG“ nur ein Lippenbekenntnis?

Uli



10. März 2022

Liebe Alle,

ich habe einige Tage überlegt, was ich zur aktuellen Situation schreibe, wie ich mich fühle, mit der aktuellen Lage umgehe.

Des Kabarettisten Worte: "Wenn schon der russische Präsident durchknallt, muss da Friedrich Merz bekannt geben, dass er den Einsatz der Nato fürmöglich hält und damit einen Weltkrieg und die letzten Tage der Menschheit riskiert? Sind wir nun alle von Sinnen?"

Klar gibt es fake news von allen Seiten. Wer soll das eine vom anderen noch unterscheiden können, was soll man glauben. Gleichwohl eines ist sicher: Krieg ist und bleibt schrecklich, bringt nur Not und Elend. Die Situation jetzt am Hauptbahnhof betrachte ich nicht nur in den Medien, ich erlebe sie auch life, wenn ich mit dem Zug fahre ... gestern Abend z. B. die Mutter mit den zwei kleinen Mädchen an der Hand, jeder mit einem kleinen Rucksack auf dem Rücken, ängstlich, schüchtern, unsicher auf der Rolltreppe stehend, sich nach Helfern umsehend ... Menschen wie du und ich organisieren die Hilfe, sind freundlich zu einander und das Gefühl von Menschlichkeit entsteht, überträgt sich, da denke ich nicht, jetzt nicht, an Bomben + Waffen aus Deutschland.

Noch immer habe ich Kontakt zu Shenia. Sie ist die Tochter meines sozusagen " russischen Halbbruders". Der ist verstorben. Shenia ist eine lebensbejahende intelligente Frau, die die Liebe in den Donbass, nach Donezk verschlagen hat. Sie ist verheiratet und hat eine 10jährige Tochter. Die Videos und Bilder, die sie schickt, zeigen eine junge glückliche Familie in schöner Umgebung, gepflegten Parks und Einrichtungen. Verotschka lernt gut in der Schule, spielt Theater und schwingt die Beine im Balett.

Sie sind Russen.

Ich spreche nicht russisch, bei der Verständigung helfen mir die googls, für den Alltag ist dies ausreichend. Seitenlange Texte, die Shenia über die Situation im Donbass schickt, vermischt sie mit der Beschreibung als vor 8 Jahren die Krim erobert wurde. Dennoch gleichen sie den Berichten der letzten Tage. Die Bevölkerung leidet. Menschen sind gezwungen ihre Häuser zu verlassen und ihr gesamtes Hab und Gut marodierenden Truppen preiszugeben. Shenia fragt, wo waren da die Demonstrationen, auf welchem großen Platz haben da die Menschen spontan Dona nobis pacem gesungen .... ihr, die Welt, habt uns allein gelassen vor 8 Jahren... Ihr belegt uns mit Sanktionen, der Luftraum ist gesperrt, wie soll es weitergehen?

Soll Russland doch den Donbass annektieren, den Transkarpatischen Oblast gleich noch dazu? Selenskyj überlegt gerade, der Nato nicht beitreten zu wollen? Ja und dann ... längst reicht das Übersetzungsprogramm nicht mehr aus, um das Tun und Handeln der Politiker verstehen zu können. Eines weiß ich ganz bestimmt: Alle sind wir nicht von Sinnen.

Lied vom Nichtverstehen (2022)-MAYBEBOP , ich habe es gerade erhalten und es passt zu meinem Text.

Zum Lied.

Lieben Gruß von Chr.



28. Februar 2022

Putin, in Leningrad geboren, wo auch meine Wurzeln liegen, entwickelte sich wie alle Despoten. Gierig Macht erstreben und unter allen Umständen behalten. Leider wird das russische Volk und seine Nachbarn wieder einmal menschenverachtend dazu benutzt, belogen und zum sinnlosen Sterben gezwungen.
Hoffen wir auf ein baldiges Ende des Krieges, sonst brauchen wir uns nicht mehr um Corona-und Klimakrise zu kümmern, wenn Atombomben fliegen. Arme schöne Erde! Norbert


28. Februar 2022


Kriege entstehen aus dem Scheitern,das Menschsein der Anderen zu verstehen.
Dalai Lama

Mein Sohn kommt zu mir, umarmt mich wortlos ganz fest, ich spüre seinen zitternden Körper...... und nach einer gefühlten Ewigkeit sagt er mit Tränen in den Augen

" Ich hätte nie geglaubt, dass wir so Etwas erleben werden ".

Aber es ist geschehen, das Unvorstellbare.
Es ist Krieg in Europa.
Es wurde gewarnt.
Viele taten die Warnungen als lächerlich, übertrieben, nicht nachvollziehbar ab.
Viele glaubten, manche waren überzeugt davon, dass ER dieses Unvorstellbare niemals befehlen würde.
Und dann hat ER es befohlen.

In den Morgenstunden, genau wie damals !!!

Die Menschheit ist erstarrt, gelähmt, sprachlos.

Die Menschheit rückt wieder zusammen !!!

" Friede macht Reichtum,
Reichtum macht Übermut,
Übermut bringt Krieg,
Krieg bringt Armut,
Armut macht Demut,
Demut macht wieder Frieden....."

Johann Geiler von Kaysersberg (1445 - 1510)

Wir Alle sind mit der Ukraine und Russland verbunden.Unsere Väter waren Soldaten der Sowjetarme.

Meine Gedanken sind bei meinen Verwanden in beiden Ländern.
Vor allem aber in Kiev und bei denen, welche sich auf der Fluchtin die Westukraine befinden.
Möge Frieden werden für eine lange, eine sehr lange Zeit !!!
Diesen Wunsch hat Renate aus Saaalfeld.


26. Februar 2022

Es fehlen die Worte - ist es Entsetzen, Kummer, Schmerz oder Angst?
Gab es keine Lehren aus den Kriegen der vergangenen Zeit? Selbst der Große Vaterländische Krieg wird nun als Maßstab missbraucht.
Und wir - mit vielen Vätern aus der Ukraine aber auch aus dem gesamten Bereich der Sowjetunion wünschen Frieden.
Dies ist nicht der Krieg von Völkern, es ist Putins Krieg. Ich wünsche mir, dass nun nicht wieder ein Feindbild gepflegt wird und wiederersteht.
Ich wünsche mir wahrhaftige Informationen, keine Propaganda und dass bald aus den Trümmern der Beziehungen Frieden erwächst.
Winfried


25. Februar 2022

Liebe Disteln,

mir geht es nicht anders als Marianne und ich hoffe, es gibt niemanden unter uns der das, was Putin gerade macht, in irgendeiner Weise befürwortet. Selbst seine größten Fans in Deutschland, Sarah und Gerhard, haben sich stillschweigend in die Ecke verzogen.

Mein Vater hat sich immer beschwert, wenn ich ihn anfangs scherzhaft als Russen bezeichnete. Immerhin haben beide Länder für mich so viele historische Gemeinsamkeiten wie kaum zwei andere Länder. Später habe ich es verstanden, hat er doch nicht nur die Zeit als Zwangsarbeiter in Deutschland, sondern als Kind auch den Holodomor in der Ukraine und Stalins Gulag erlebt. Da bleiben dann eben nicht mehr viel Sympathien für die Herrschenden. Mit seinen russischen Nachbarn, einfache Menschen so wie er, hatte er jedoch nie Probleme. Ich bin froh, dass er das jetzt nicht mehr erleben muss. Wohl kaum einer hat sich das vorstellen können, was da jetzt passiert.

Wir haben Angehörige in L.... und hatten geglaubt, so weit im Westen sind sie relativ sicher. Als der Überfall begann, wollten sie sich sogleich nach Polen zurückziehen, das sind nur 90 Kilometer, aber die Straßen waren schon so voll, dass sie es nicht geschafft haben. Jetzt dürfen Männer zwischen 18 und 60 das Land nicht mehr verlassen und sollen es verteidigen, egal ob sie wollen oder nicht. Dabei ist das ein hoffnungsloser Kampf, der nicht gewonnen werden kann und nur die Zahl der Opfer vergrößern wird. Jetzt haben sich alle zu einem Verwandten aufs Land nach ..... zurückgezogen, nicht weit von L... und hoffen auf eine Chance, raus zu kommen. Ohne ihre Männer und Söhne wollen die Frauen nicht gehen.

Ich hatte immer große Sympathien für Russland und seine Menschen und war häufiger in Russland als in der Ukraine, aber meine Sympathien werden immer weniger.

Alexander


2021

3. Dezember 2021

Lieber Winfried,

vielen Dank für ihre ausführliche Antwort. Sie haben ein hartesSchicksal zu ertragen. Wünsche Ihnen viel Kraft und verständnisvolleMenschen an Ihrer Seite. Wie war der Kontakt zu Ihrer Mutter? War sietrotz ihrer üblen Erfahrung und Demütigung liebevoll zu Ihnen?


Die Geschichte um das dritte Reich interessiert mich schon sehr lange.Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fahrradtour mit einem Freund nachdem Schulabschluss 1980.

Vielleicht muss ich erst noch erwähnen, dass ich in Thüringenwohne. Bin 58 Jahre alt. Also in der DDR aufgewachsen.

Wir unternahmen damals eine sechswöchige Tour über Tschechien,Slowakei,Ungarn und Polen. In Polen besuchten wir das KZ Auschwitz. Alsich das Ausmaß an Grausamkeiten, Schaufenster voll Menschenhaaren,Prothesen, Koffer, Krematorien, Gaskammern, Todesblock ...sah, da habeich mich geschämt, ein Deutscher zu sein!!

Letztes Jahr haben wir Urlaub in Polen gemacht und wir haben wiederAuschwitz besucht. Wollte es meiner Tochter zeigen.Den Söhnen habe iches auch gezeigt. Dreimal war ich an diesem schrecklichen Ort. Es reichtmir nun.

Da meine Verwandtschaft beider Elternteile aus Ostpreußen kommen, sindwir 2016 mal hingefahren. Es war das Geschenk von meinen Cousins und miran meinen Onkel zum 75. Geburtstag. Erst lehnte er das Geschenk ab, aberein Jahr später war er einverstanden. Wir sind zu dritt los. Mein Onkel,mein Cousin und ich. Die Beiden haben sich akribisch vorbereitet, mitKoordinaten, Auszügen aus Chroniken u.s.w. Also der Onkel ist derBruder meiner Mutter, die aber schon 1968 nach der Geburt meines Brudersstarb.

Sie lebten damals in Opin, bei Wormditt. Heute Ornetta. Wir fanden desgroße Bauerngut, allerdings standen nur noch Ruinen. Das Gehöft, wo meinVater aufwuchs samt Schmiede stand noch. Seine Mutter, also meine Omawurde dort in der Scheune auch von Russen vergewaltigt. Eine Schwestervon ihr auch. Diese hat alles nicht mehr ausgehalten und sich in derScheune aufgehängt. Geredet hat meine Oma nie darüber. Ich selbst war jaauch viel zu jung. Sie lebten nach dem Krieg in Mecklenburg. DieLandschaft ähnelt der in Ostpreußen. Sehr schön, ruhig ,Wälder Seen,Sandwege...

Die Kirche in Opin ließen wir uns aufschließen und zeigen von einerLehrerin, die gegenüber wohnt und deutsch sprach. Es war faszinierend,als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Alles unversehrt. Hier wurdegeheiratet, Kommunion, Firmung und Trauerfeiern abgehalten. Ich warmeinen guten alten Großeltern sehr nah.

Danach sind wir Drei nach Ornetta zurück. Tranken in einem Lokal einBier. Dann fing der Onkel auf einmal an zu erzählen... Er sagte,eigentlich hatte ich noch viel mehr Geschwister, aber es kam leideranders. Sein Vater, also mein Großvater kam kurz vor Kriegsende einfachnach Hause. Er war bei der Wehrmacht. Schmiss seine Uniform in die Eckeund Schluss mit diesem elenden Krieg. Da hat sich die damals 16 Tochter
dermaßen gefreut und gekreischt, dass die Nazis aufmerksam wurden undmeinen Großvater und die 16 jährige Tochter erschossen. Er war für sieein Deserteur. Ein weiterer Bruder kam mit 18 Jahren an der Front umsLeben.Wir waren wie geplättet und sprachlos. Da muss man erst mit demOnkel nach Ostpreußen fahren, ein Bier trinken, und dann erfährt mansolche schrecklichen Sachen. Danach konnte ich die Großmutter vonmütterlicher Seite besser verstehen. Als kleiner Junge kam sie mir immerverbittert und unnahbar vor. Jetzt konnte ich verstehen: Ihren Mannverloren, zwei Kinder, ihren großen schönen Bauernhof, ihre Heimat -verrückt.

Ich bin ja hier im Osten aufgewachsen und in der Schule lernten wirRussisch. Zu meinem 40. Geburtstag machte unser damaliger Pfarrer mirden Vorschlag, mit ihm unsere Patengemeinde in Volgograd, St.Nicolai zubesuchen. Im Herbst sind wir geflogen. Die Tragödie um Stalingrad hat
mich immer schon interessiert. Der polnische Pfarrer zeigte und erklärteuns alles. Auch den Soldatenfriedhof Rossoschka haben wir besucht. Washat dieser Verbrecher Hitler nicht alles zu verantworten. Irre.

Einen Ausflug mit dem polnischen Pfarrer und seinem Lada unternahmen wirzum Bischof Pickel nach Saratow. Dieser stammt aus dem Bistum DresdenMeissen. Falls es interessiert, dann schauen Siebitte auf der Seite: Katholisch in Südrussland.

Die Kontakte nach Volgograd bestehen immer noch, dank der liebenCaritasfrauen. Die Pfarrersleute wechseln zu oft, hier wie dort. Durch
Corona mussten wir einen Besuch schon zweimal verschieben. Mal schauenwie es weitergeht.

Habe nun selbst Corona und bin zwei Wochen zu Hause. Trotz doppelterImpfung. Ohne wären die Symptome wohl schlimmer. Aber so habe ich Zeitlange Mails zu schreiben. Mache ich sonst nie.

Eine schöne Sache noch, die Sie vielleicht kennen. Da wir über diedeutsche Kriegsgräberfürsorge das Grab vom Vater meiner Schwiegermutterin Rumänien herausgefunden und besucht haben, spenden wir regelmäßigdorthin. Gestern kam wieder ein Schreiben mit einer rührenden Geschichtedarin. Die passt wunderbar zu Ihnen, zu mir, zur Versöhnung.

Eine Weihnachtsgeschichte von Lothar Schmitz, Kleine Spieldose imSchützengraben. Schauen Sie bei, www.friedliche-Weihnachten.de

Zum Schluss wollte ich noch von einem Buch berichten, welches ich geradegelesen habe und was mich sehr berührt hat. Wolfskind von IngeborgJacobs. Die unglaubliche Lebensgeschichte des Ostpreußischen MädchensLiesbeth Otto.

Nun bin ich gespannt auf Ihr Buch.
Bleiben Sie und Ihre Familie gesund.
Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen von Herzen

B.T.



18. Oktober 2021

Ich suche nach dem Kind meines Verwandten - Starikov Alexander Petrovich, geb 1926. Er war Panzersoldat, Oberfeldwebel, das Kriegsende hat er in Berlin erlebt. Nach dem Kriegsende hat er sich in Berlin in eine Deutsche Namens Gertrude oder Gertruda verliebt, sie wurde schwanger, und er wollte sie heiraten. Nachdem er das seinem Vorgesetzten mitteilte, wurde er umgehend nach UdSSR strafversetzt.
Vor meiner Ausreise nach Deutschland 2000 hat er meine Familie gebeten, nach Gertrude und seinem Kind zu suchen. "Findet meine Getruda und mein Kind" hat er uns beim Abschied zugerufen. Wie ich verstanden habe, wusste er nichts vom Geschlecht seines Kindes, also wurde er noch vor der Geburt des Kindes strafversetzt. Ich habe seine Fotos von jungen und auch späteren Jahren.
Ich hoffe, es meldet sich jemand auf mein Gesuch, und wir können Antworten auf unsere Fragen finden.

Ich dachte die ganzen Jahre eigentlich, ohne Gertrudes Nachnamen wird es nichts, aber wir werden es sehen. Ich habe jetzt meine Verwandte in Russland gebeten, in den alten Fotoalben nochmal nach ihren Fotos oder Nachnamen nachzuschauen. Evtl sind die Fotos auf der Rückseite beschriftet, wie es früher so üblich war. Das sind meine Verwandten väterlicherseits. Alexander Starikov hat später die Schwester meines russischen Opas geheiratet.

Mit freundlichem Gruß aus Hamburg, Julia

Bilder von Alexander


8. September 2021

Im Radio wird an den Beginn der Blockade von Leningrad vor 80 Jahrenerinnert und es lief der Song " Leningrad"

Da kommen Emotionen hoch. Bei diesem Lied immer.

Noch gibt es Menschen, die das überlebt haben.

Ich denke auch an Helmut Schmidt und an den sowjetischen Schriftsteller Daniil Granin.

Beide lagen damals vor Leningrad in den Schützengräben auf der jeweils anderen Seite.

Im hohen Alter reichten sie sich die Hände zur Versöhnung.

Schmidt schrieb das Vorwort zu Granins Buch " Mein Leutnant"


Zwei Menschen, die uns ein Vermächtnis hinterlassen haben.

Ich wünschte, das dies endlich Eingang in das Handeln der Politikerfinden würde.


Oder meint Ihr ( die Politiker ) " ... die Russen wollen Krieg ? "

Das kann keiner wirklich glauben!

Birgrit



28. Mai 2021

Mein Name ist Werner, ich bin 73 Jahre alt und mein Vater stammt aus der Ukraine. Verwandte dort möchte ich nicht mehr suchen.

Allerdings hätte ich gern Kontakt zu einem Mann oder einer Frau hier in Deutschland, dessen / deren Vater wie bei mir aus der Ukraine stammt. Ideal wäre, wenn es sogar eine verwandtschaftliche Beziehung dorthin gäbe.

Vielen Dank und herzliche Grüße

Werner S.

Kontakt bitte hier über einen Eintrag oben auf dieser Seite.



27. Mai 2021

Jurgen Schubert was my cousin, I only discovered this through a dna match. I was unable to help him on the identity of his father but he through his mother's ancestry helped me in knowing who my great great grandfather was for Jurgen and I shared a great great great grandfather, a long way back but Jurgen was my cousin nonetheless and I am very proud of the man he was to have survived so much pain, heartbreak and rejection. Alas I never got to meet him but I remember him forever in my heart and he has a place in my family for he was and is my family. Thank you to Winifred for the short video of him, it is clear he was a gentle man. I hope he rests in peace.
Thank you
Bernie C. from ireland




10. Mai 2021

Guten Abend. Tut mir leid, dass ich Google Übersetzer benutze. Ich weiß, dass mein Großvater seit Beginn des 2.Weltkriegs in der Roten Armee gedient hat. Er wurde gefangen genommen, arbeitete aber in einer deutschen Familie. Dort hatte er eine Affäre mit einer deutschen Frau, sie lebten sogar als Familie. Und sie hatten ein Kind, vielleicht ein Mädchen.


Der Soldat hieß Parnachev Vasily Ilyich, 1920 Geburtsjahr, nach Nationalität Komi.

Vielleicht sucht ihn jemand. Auf der Website https://pamyat-naroda.ru er ist ein solcher ПАРНАЧЕВ Василий Ильич.



Ostern 2021, 4. April


Aus Florida sendet uns Renate die besten Ostergrüße.

Nach wie vor näht sie fleißig Masken und moniert die vielen

Touristen, die die Strände blockieren und sich dort austoben.

Verständlich,

wer will nicht wieder ein normales Leben führen.



7. Juli 2020

С уважением,

Репецкий Сергей

 

Винфрид, добрый день! Хочу еще раз поблагодарить вас за помощь в поисках Кристины, Валентины их родственников! Дай вам Бог здоровья и успехов во всем! Вы делаете доброе и нужное людям дело. Я верил, что у нас получится найти Кристину, Валентину, их родственников. Андреасу написал на указанный адрес, он пока не ответил. Жду. Будем общаться. Спасибо вам! Спасибо! Спасибо! Не хочется с вами прекращать общение. Может какая помощь нужна от меня. Обращайтесь! Чем смогу помогу. С уважением, Сергей.



6. Juli 2020 Als Antwort und Resultat des Briefes vom 15. Mai:


Sehr geehrte Frau Ljudmila Iwanowa und sehr geehrter Herr Sergej Repetzky!


Mit großem Interesse und voller Emotionen haben wir den Artikel über die Suche nach Zeitzeugen bzw. Verwandten von Christina und deren Tochter Valentina gelesen.


Wir, das sind meine Schwester Evi (Halbschwester von Valentina) und ich, Andreas (Halbbruder von Valentina) sowie alle unserer großen Familie.


Schade, dass meine Mutter und Halbschwester Valentina davon nicht mehr erfahren können. Meine Mutter, Christa .. lebt leider nicht mehr. Sie verstarb am 27.04.2013 im Alter von 85 Jahren.

Unsere Halbschwester Valentina hat uns aufgrund einer Erkrankung schon viel zu früh am 19.03.1980 im Alter von 31 Jahren verlassen.


Wir wussten zwar, dass unsere Schwester einen russischen Vater hatte, erfuhren es aber erst im Erwachsenenalter und in der Familie wurde nicht offen darüber gesprochen.


Gern möchten wird der Halbschwester Ljudmila Iwanowa und dem Enkel von Iwan erzählen, wie das Leben von Christina und Valentina verlaufen ist, nachdem Iwan Pawlowitsch Wigerjaw in seine Heimat zurück kehren musste.


Meine Großeltern mütterlicherseits holten meine Mutter mit Valentina von Döbeln nach Görlitz in ihre Obhut.

Im Februar 1950 lernte meine Mutter meinen Vater kennen und lieben. Sie wurde schwanger und die beiden heirateten im Juni 1950. Durch die Heirat nahm mein Vater Valentina als Kind an. Sie trug den gleichen Familiennamen, wurde von da an aber mit ihrem zweiten Vornamen „Gabriele“ (Gabi) als Rufname genannt.

Wir hatten eine unbeschwerte Kindheit, beide Großeltern wohnten in Görlitz, die Familie hielt zusammen und man unterstützte sich gegenseitig.

1963 wurde meine Schwester Evi geboren.

Meine Eltern waren bis zum Tod meines Vaters 2002 über 50 Jahre glücklich verheiratet.


Gabi (Valentina) war eine sehr gute Schülerin, sie machte ihr Abitur, studierte dann in Berlin, lebte und arbeitete dort bis 1978 in der Elektronischen Datenverarbeitung.

Aufgrund einer Erkrankung zog sie 1978 in die Nähe ihrer Familie zurück nach Görlitz. Sie starb leider viel zu früh am 19.03.1980.

Auf ihrem Grabstein stand „Valentina“. So wollte man nach ihrem Tod der Wahrheit wohl auf diese Weise gerecht werden.


Meine Mutter arbeitete bis zu ihrer Pensionierung in der Verwaltung. Sie war eine liebevolle und warmherzige Mutter, Groß- und Urgroßmutter, der Familie immer viel bedeutete.

Sie liebte auch ihren Garten, auf dessen Blütenpracht sie sehr stolz war.


Wir hoffen, dass auch das Leben von Iwan nach der Rückkehr in seine Heimat einen guten Verlauf genommen hat.

Ljudmila Iwanowa, der Halbschwester von Valentina und dem Enkel Sergej in Orjol wünschen wir vor allem Gesundheit und möchten uns für ihr Interesse am Schicksal unserer Mutter und Schwester herzlich bedanken.


Ein großer Dank und Bewunderung gilt „Distelblüten – Russenkinder in Deutschland“ für die unermüdliche Arbeit, um das Schicksal der „heimlichen“ Kinder aufzuarbeiten.


Mit freundlichen Grüßen

Andreas G


Mehr dazu auf der Seite Vatersuche - Christina.





15. Mai 2020                  

Винфрид, здравствуйте! Прочитал газете Аргументы и Факты статью, о том, что многие дети советских солдат ищут своих родственников в бывшем Советском Союзе.

О том, что существует Ваша группа «Цветы чертополоха». Очень хорошо, что вы этим занимаетесь.

У нас в семье аналогичная история: мой дед Вигеря Иван Павлович, 1925 г.р. закончил войну в Берлине и дальше служил в Германии. Из семейных источников стало известно о том, что в Германии у него была  любимая женщина,  зовут Кристина (фамилия к сожалению нам неизвестна). У них была большая взаимная любовь. У Кристины от моего дедушки в 1947 году родилась дочь и назвали ее Валентина.

Соответственно Валентина является родной сестрой моей маме по отцовской линии, а мне тетей. Нам известно, что проживали они в городе Герлиц и городе Дёбельн. Дед по окончании службы в 1947 году вернулся на Родину. В семье имеются фотографии Кристины с дочерью (1949г.), письмо написанное Кристиной моему деду (1950 г.) Далее по известным причинам связь и переписка оборвалась. Дед остался в СССР, а Кристина в Германии. Их счастью не суждено было сбыться и оба они страдали.

В настоящее время мы хотели бы найти Кристину, сестру мамы Валентину, ее детей.  Если возможно, помогите пожалуйста в поисках! Будем очень рады найти родственников, возможно и они нас ищут!

 

Фото: Вигеря Ивана Павловича, Кристины и их дочери Валентины прилагаю.

 

С уважением,

Репецкий Сергей

Россия.

 

Hallo Winfried

In der Zeitung Argumente und Fakten las ich einen Artikel darüber, dass viele deutsche Kinder sowjetischer Soldaten ihre Verwandten in der ehemaligen Sowjetunion suchen. Und, dass es Ihre Gruppe " Distelblüten " gibt. Es ist sehr gut dass Sie das tun.


Wir haben eine ähnliche Geschichte in unserer Familie: Mein Großvater  Iwan Pawlowitsch Wigerja, geboren 1925, war zu Kriegsende in Berlin und diente weiter in Deutschland. Aus familiären Quellen wurde bekannt, dass er in Deutschland eine Frau, eine Geliebte namens Christina ( oder Kristina ) hatte. Der Nachname ist uns leider unbekannt. Die Beiden verband eine große gegenseitige Liebe. Christina bekam 1947 von meinem Großvater eine Tochter und nannte sie Valentina.

Valentina ist also die Schwester meiner Mutter väterlicherseits und meine Tante. Wir wissen, dass sie in Görlitz und Döbeln gelebt haben. Der Großvater kehrte nach dem Ende des Dienstes 1947 in seine Heimat zurück. In der Familie gibt es Fotos von Christina mit ihrer Tochter ( 1949 ) und einen Brief von Christina an meinen Großvater von 1950. Aus unbekannten Gründen ist die Kommunikation und Korrespondenz abgebrochen. Der Großvater blieb in der UdSSR und Christina in Deutschland.

Es war ihnen nicht bestimmt, dass ihr Glück wahr werden konnte und beide litten.

Jetzt möchten wir Christina, die Schwester meiner Mutter und ihr Kind Valentina finden.

Bitte helfen Sie bei der Suche. Wir wären sehr glücklich, Verwandte zu finden, vielleicht suchen sie auch uns!

Respektvoll,

Sergei R.

Rußland.



12. Mai 2020

Ich habe zufällig im Internet Informationen über Ihre Gruppe "Distelblumen" gefunden, in der russische Kinder in Deutschland nach ihren Vätern suchen.


Unsere Familie hat auch eine ähnliche Geschichte. Mein Großvater Avraamov Alexey Nikolaevich (geb. 1905) erlebte den gesamten Krieg und wurde am 12. Mai 1945 zum stellvertretenden Divisionskommandeur für Hinterdienste abgeordnet, wo er als Leiter der Nebenfarmen der Division (Gebiet der sowjetischen Besatzungszone) arbeitete.

Dieser Teil seines Dienstes fand im Ort (Gut) Scharstorf (Land Mecklenburg-Vorpommern) statt. Wir haben ein schönes Bild dieses Herrenhauses (signiert 1940) bei uns zu Hause aufbewahrt. Mein Großvater brachte ein Bild aus Deutschland mit, wo er bis April 1946 (fast ein Jahr) diente und zu dieser Zeit eine Affäre mit einer Anwohnerin hatte. Leider kenne ich den Namen nicht einmal. Ihr Foto wurde in der Familie aufbewahrt. Wie meine Mutter (geboren 1940) sagte, war sie sehr schön, aber ich erinnere mich nicht an dieses Foto, Es gab kein Album. Vielleicht war der Grund für das Verschwinden des Fotos die Zurückhaltung meiner Großmutter (Avraamova Ekaterina Serafimovna), zumindest etwas im Haus an diese Geschichte zu erinnern. Selbst das Bild, das das Anwesen zeigt, hing nie im Haus, sondern wurde auf dem Dachboden aufbewahrt.

In unserem Familienalbum finden sich jedoch Fotos meines Großvaters in Scharstorf, auch auf der Veranda dieses Anwesens. Aber auf den Fotos ist diese Frau meiner Mutter zufolge nicht. Es ist bekannt, dass kurz nach der Abreise von Avraamov Alexei Nikolayevich in seine Heimat ein Kind von ihm geboren werden sollte.

Ich würde wirklich gerne etwas über es erfahren (ein 1946 geborenes Kind).

Natürlich verstehe ich, dass diese Informationen sehr klein sind, aber das Dorf Scharstorf schien mir sehr klein zu sein, es konnten nicht viele Menschen dort leben. Ich weiß nicht, wer diese Frau war, vielleicht die Herrin des Anwesens, vielleicht hat jemand vor dem Eintreffen der sowjetischen Truppen auf dem Gut gearbeitet. Es ist möglich, dass sie auch die gleichen Fotos aufbewahrt hat und bis jetzt von ihren Kindern und Enkeln aufbewahrt werden.

Kann ich versuchen zu suchen? Können Sie dabei helfen? Ich sende Ihnen einige Fotos: Auf dem zweiten und vierten Foto ist Alexei Nikolayevich Avraamov in Sharstorf, auf dem ersten Foto ist er dort (ich weiß nicht wer) auf der Veranda des Anwesens, auf dem dritten das Bild, das er aus Deutschland mitgebracht hat.

Mit freundlichen Grüßen Alexandra Nikolaevna Bulgakova.

Fotos sind auf der Seite aktuell zu sehen.



9. Mai 2020

С днем Победы! ...

 

... Победы «благородной ярости» недолюдей (Untermenschen) в войне с фашистким геноцидом человека-государя (Herrenmenschen)!

 

«Пусь ярость благородная вскипает как волна»...

до тех пор, пока не погаснет последняя искра человеконенавистничества и русофобии!

 

Liebe Kriegskinder, 

 

ich lese gerne Eure Korrespondenz mit meinem Mann und bin tief berührt und begeistert von den ausgetauschten Gedanken, die ich teile und verstehe.

 

Anbei mein aufrichtiger Wunsch an allen meinen russischen Freunden und Bekannten, die ich aus dem heutigen Anlass geschickt habe.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Bojka, Eure bulgarische Schwester



8. Mai 2020

Mein Gruss zum 8.Mai an alle Distelblüten, alle Russenkinder.

 

"Ich habe mich für die LIEBE entschieden.

 HASS ist mir eine zu schwere Bürde."

         (Martin Luther King)

 

"Entschuldige dich nie dafür,

 du selbst zu sein." 

         (Paulo Coelho)

 

  Ich meine, diese Worte passen sehr gut zu uns Allen.

  

  In Gedanken begleiten wir Ronald und vielleicht noch einige unserer anderen Berliner,

  zur Kranzniederlegung an das Ehrenmal.

  Ich selbst werde erst gegen Abend zum Friedhof gehen und ........,

  denn wir haben in Saalfeld auch einen kleinen Ehrenfriedhof für Gefallene 

  der Sowjetarmee.

 

  Passt gut auf euch auf, damit wir uns gesund und munter zum nächsten Treffen sehen.

 

  Viele liebe Grüsse und eine "Fernumarmung" für euch Alle,

                                                 von Renate aus Saalfeld. 




29.4.2020

am 8.Mai werde ich nach Berlin fahren in die Gedenkstätte Treptower Park und dort einen Kranz niederlegen. Aus reiner Dankbarkeit für die Befreiung vom Faschismus durch die Rote Armee. Und der sehr vielen russischen Opfer gedenken. Ist mit dem VVN abgesprochen. Werde dort gegen 14.00 Uhr sein, wer will kann gern dabei sein. Würde mich über jeden sehr freuen.

Bitte helft mir die Schleife zu gestalten. Damit es nach keinem Politikum aussieht werde ich eine grüne Schleife drucken lassen. Einmal soll links ein Dank stehen. Und rechts würde ich gern, uns als Distelblüten haben wollen. Aber nur wenn es euch recht ist. Noch mal, vieleicht habt ihr andere Gedanken, teilt sie mir bitte mit.

Ganz liebe Grüße

Ronald


27. April 2020

Guten Tag,

Ich schreibe es darum, denn es habe jemand lange ohne Erfolg seinen Vater nach dem Krieg in Russland  gesucht.

 

Ich habe darüber heute auch bei Facebook, in der Gruppe Welt Geschichte gepostet, denn ich dachte, eventuell eines Kriegskind von einem russ. Besatzsoldaten seinen Vater suche.

 

Also vor wenige Jahren bin ich mit einem älteren Mann in einem Bus in einem  Russlandsgebiet Tatarstan zusammen gereist. Um unsere lange Strecke zu kürzen, haben wir ein Gespräch miteinander geführt.

Er hat von mir erfahren, dass ich in Deutschland lebe.  

Er wurde danach sehr nachdenklich und hat mir  im Vertrauen seine Liebesgeschichte mit einer deutschen Frau nach dem Krieg erzählt. 


Da ich mich für viele Nachkriegsgeschichten interessiere, bzw. über Liebes Geschichte zwischen Deutschen und Russen nach der Kriegzeit, fiel mir heute ein, diese vor wenigen Jahre  gehörte Geschichte ein.


Obwohl ich nicht die ganze Geschichte komplett erinnern kann, habe ich bestimmte Nachweise zu der Geschichte.

Hauptsache wäre hier, das der eventuell gesuchte Vater nicht mit seinen echten Namen gesucht wäre, denn er ist ein Tatare und hat  seinen  echten Name russifiziert, also geändert.

Doch die Namen von der deutsche Frau( Maria)  und ihren gemeinsamen Sohn (Robert, geboren im Jahre 1946).

Maria habe in einem Heim gearbeitet..

Das Paar  lebte  7 Jahre  zusammen, danach musste  der Soldat  nach Heimat kehren.

Ich gehe davon aus, das es so eine Kombination in der Geschichte: «russ.Soldat und Beziehung mit einer deutschen Frau Maria, und ihren Sohn Robert»,- könne sich  ja nicht so oft treffen, deshalb ich habe  über Suchbegriff «google» diesen Link «deutsche Kriegskinder vom russ. Väter» gefunden und wollte ich dies weiterleiten.

Der angesprochener  Mann hatte nur die schöne Erinnerung an seine LIebesgeschichte und würde gerne die Maria gefunden haben.  

Wegen ihres Alter kann ich nicht sicher sein, ob sie noch am Leben ist, aber der Sohn sicher schon.

Vielleicht  wäre der Vater/ Geliebter  durch diese Personen einmal gesucht worden, aber wegen des geändertem Namen nicht gefunden. Deshalb schrieb ich dies ein.

 

Liebe Grüße aus München, Ramilya.








25. Dezember 2019

Ich wünsche allen Distelblüten ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2020 dass alle gesund und munter bleiben

Liebe Grüße Margitta



20. Dezember 2019

Liebe Distelblüten-Schwestern und -Brüder,


ich fahre morgen in meine Kinderheimat in der Nähe von Dresden, dem Tharandter Wald, am Rand des Erzgebirges, wo ab 7./8. Mai 1945 für mich alles begann. Danach weiter in die zu dieser Zeit sogenannte "Freie Republik Schwarzenberg"/laut Roman von Stefan Heym, der Heimat meiner Mutter, Mitten im Erzgebirge. Dort erfülle ich mir meinen seit so vielen Dekaden drängenden Herzenswunsch, einmal ein friedliches Weihnachten im Erzgebirge zu erleben, dem Weihnachtsland.


Ich wünsche Euch allen mit Euren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest, einen fröhlichen Jahreswechsel und ein gutes, gesundes und glückliches Neues Jahr 2020!

Euer

Uli


22. Oktober 2019

Liebe Russenkinder!

Wie sehr hat sich doch in den letzten  fünf Jahren unser Leben verändert, haben die Distelblüten Weichen gestellt und Akzente gesetzt. Ich hatte damals bereits meine Vatersuche erfolgreich abschließen können, hatte meinen Halbbruder und seine Familie gefunden. Meine Mutter hat es glücklich erleben dürfen. Sie ist im Alter von 94 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben, leider habe ich auch meinen gerade gefunden Bruder vor drei Jahren verloren.

Höchst lebendig geblieben sind unsere Distelblüten, als lebendige aktive Menschen - unsere Treffen bezeugen das -  und als Buch. Ich will hier erzählen, wie unser Buch sich in meinem persönliche  Leben eingebaut hat. EinIge Spuren konnte ich verfolgen. Wiederholt musste mir Winfried Pakete mit Exemplaren schicken, wo sind sie geblieben? Es gab einige Sackgassen: keine Antwort auf meine Post habe ich bekommen von Frau Krone -Schmalz und Sabine Bode (ich habe gehört, dass ich nicht die einzige war, die die beiden angesprochen hat) ; meine Idee, bei einem Workshop von „Ferien vom Krieg“, einer Veranstaltung des Komitees für Grundrechte und Demokratie einen Beitrag zu leisten, wurde leider nicht entsprochen, aber die Veranstalter haben das Buch gelesen und die Möglichkeit einer Teilnahme zumindest diskutiert.

Eine herzliche Aufnahme erfuhren die Distelblüten bei Frau Bahr,  der Herausgeberin des Buches „Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen“. Vielleicht kann es mir gelingen sie als Gast zum Treffen in Berlin einzuladen? Es ist mein geheimer Wunsch.

Die Spuren unseres Buches sind bei uns allen Distelblüten natürlich zunächst im Verwandten-und Freundeskreis zu finden. Bei den vielen Veranstaltungen sind Exemplare verkauft worden.  Die Stadtbücherei in Bonn hat es angeschafft. Wir wissen nicht, wer alles sie gelesen hat.  

Eine Verbreitung von „Distelsamen“, die wir im Einzelnen gar nicht mehr nachvollziehen können. Mein persönliches Leben hat sich durch unser Buch entscheidende Akzente bekommen. Zur Übersetzerin von Leonores „Befreiungskind“ ins Russische  habe ich intensiven Kontakt. Sie hat unser Buch in ihrem Seminar für russische Germanistikstudenten verwandt. Der MinskClub Bonn, mit dem ich gerade eine interessante Reise nach Weißrussland gemacht habe, hat jetzt unser Buch, ein Exemplar habe ich unsere Führerin in Minsk dagelassen. Die Distelblüten begleiten mich als Buch. Die Distelblüten unserer Gruppe und mit uns die vielen freundschaftlichen und herzlichen Kontakte sind Bestandteil meines Lebens geworden. Dank euch Allen!

Marianne

Lieber Winfried, wie viele Exemplare sind inzwischen verteilt und verkauft worden?

Antwort: knapp 2500 Exemplare.

Wie oft ist die englische Version gelesen worden?

Antwort: Es gibt als Druckausgabe nur eine kleine, teure Hardcoverausgabe. Die elektronische Fassung ist von rund 100 Wissenschaftlern angefordert worden und diese darf weitergegeben werden.

In wie vielen Ländern sind wir präsent, die bei  BOWIN organisiert sind?

Antwort: Über BOWin sind es einige europäische Länder, weitere Kontakte gibt es über CHIBOW und Klicks gibt es weltweit. Nach Deutschland kommen die meisten Klicks aus der Ukraine.


24. August 2019 (in Auszügen von Eleonore aus Österreich) zur erfolgreichen Vatersuche


Ja, der Erfolg ist für uns einzigartig und erstmalig. Von einem russischen Archiv eine positive Antwort, bei uns in Österreich ist es das 1. Mal.

Negative Antworten vom Zentralarchiv und auch von anderen Archiven haben wir zur Genüge erhalten. Sie füllen ganze Ordner. Aber noch nie konkrete Angaben zu einer Person. Trotzdem fängt die Suche erst an, denn nun müssen wir bei zwei von den Dreien erst den Wohnort herausfinden und dann, ob es Nachkommen oder Verwandte gibt.

Sehr geholfen hat uns unsere damalige Außenministerin Karin Kneissl, die mit Lavrov gesprochen hat. In Folge bekam ich einen Brief, wo die Unterstützung Lavrovs drinnen steht. Auch wenn er das sicher schon total vergessen hat, dieser Brief hat die Türen geöffnet.

Dass man trotzdem unendliche Geduld haben muss, zeigt die lange Dauer von meiner ersten Intervention bei unserer Regierung bis zum Resultat: 1 ½ Jahre! Viel Verzögerung hat leider die russische Botschaft in Wien verursacht. Denn wie ich erst Anfang August erfahren habe, lag die Antwort vom Zentralarchiv schon seit Ende April bei der Botschaft in Wien!

Gerne könnt Ihr den link auf Eurer Seite veröffentlichen. Es sollen nur alle wissen! Christian Mader befürwortet das auch. 

Ich wünsche Euch ebenso Erfolg. Man darf nie nachlassen. Bei uns interessieren sich jetzt schon sogar URENKEL für ihren russischen Urgroßvater!

Liebe Grüße

Eleonore



9. Mai 2019

Liebe Distelblüten-Schwestern und -Brüder,

ich habe gerade einen Auszug in den Nachrichten von der Militärparade in Moskau zum Tag der Befreiung/Unterzeichnung der Kapitulation gesehen und bin dann zu den beiden hiesigen Friedhöfen gefahren. Am Gedenkkreuz für die Opfer des 2. Weltkrieges und dem Gedenkstein für die ausländischen Opfer der Naziherrschaft habe ich je eine Kerze der Erinnerung aufgestellt.

Für viele von uns ist dieser Zeitbereich um und ab Mai 1945, also nun bereits vor 74 Jahren, der Beginn unseres Lebens und späterer Geburt.

Dies an euch alle zur Erinnerung an unsere Mütter, Erzeuger und Väter, die nicht mehr unter uns sind.  

Euer

Uli


24. März 2019


Feierliche Veranstaltung in Graz


Am 22. März 2019 fuhren wir zur Antrittsvorlesung von Barbara Stelzl-Marx nach Graz.


Es war eine wunderschöne, feierliche Veranstaltung! Viele Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Forschung und Politik waren zu diesem Anlass nach Graz gekommen, auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland und sogar aus Russland.


Wir vier Russenkinder mit den Schals waren leicht zu entdecken, auch Vera kam noch hinzu, alle wurden wir namentlich von Barbara begrüßt. In ihrem Vortrag „Kriegskinder“ war zuerst allgemein von Kindern des Krieges die Rede, dann mehr spezifisch von Besatzungskindern nach dem 2. Weltkrieg in Europa und schließlich im Besonderen von Nachkommen der vier alliierten Mächte in Österreich und von den Kindern sowjetischer Soldaten.  Schade, dass von den anderen Nationen niemand im Saal war. Barbara hat auch Roman Pulpitel und Helmut Köglberger erwähnt, die beide voriges Jahr verstorben sind. Und sogar aus unseren Interviews und aus meinem Buch zitiert. Es war ein sehr lebendiges, leicht verständliches Referat, wie immer ausgezeichnet, flüssig und interessant vorgetragen!


Vorher gab es einen sehr guten Einblick in die Tätigkeiten des Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung durch Interviews von Barbara mit den Mitarbeitern.


Erwähnenswert ist auch der Vortrag von Mark Kramer von der Harvard University über das Jahr 1989. Trotz seines Boston Accents war er (zumindest für diejenigen, die Englisch können) leicht zu verstehen. Mit seinem Humor und der faszinierenden Art, wie er jedes Thema interessant und spannend bringt, ist es eine Freude, ihm zuzuhören. 


Wir konnten auch die neuen Räumlichkeiten des Boltzmann Instituts in Graz besichtigen, sie sind nun unweit von der Universität und bieten viel mehr Platz im Büro.


Später, beim Büffet, haben uns dann einige gefragt, wer die Idee mit den Schals hatte und wer sie gemacht hat. Da haben wir von Renate Brown erzählt. Durch die Schals sind wir mit ihr in Florida verbunden.


Eleonore Dupuis                                                                                                 24.3.2019   



16. Januar 2019

Es ist einfach nur schrecklich, was da aufgrund von Haß auf Menschen entstehen kann. Haß und Verachtung gegenüber den "slawischen Untermenschen", den "gottlosen Bolschewisten" - und umgekehrt dann von jenen gehaßten die furchtbare Rache an den Frauen.

Aber manchmal erscheint das so, als ob die Vergewaltigung weniger schlimm gewesen wäre, wenn nicht der Vater des dabei entstandenen Kindes "ein Russe" gewesen wäre....


Wir haben einen Nachbarn - A., ist mit seiner Familie vor 31 Jahren aus Budapest hierhergezogen. Vor ungefähr zwei Jahren kam ich mit ihm ins Gespräch über den Krieg.......über die Rote Armee etc.

Er erzählte, dass seine damals 25jährige Tante in Budapest vergewaltigt worden wäre - von einem Rotarmisten. Ihr Mann sei dann mit ihr am nächsten Tag in die Kommandantur gegangen - sie hätten Anzeige erstattet. (In Begleitung eines Ehemannes hat man da wohl mehr Mut!) Der Kommandant hätte sie gefragt, ob sie sich noch erinnern könnte, wie der Mann ausgesehen hätte - sie wußte es, konnte sein markantes Gesicht beschreiben - ausserdem hätte er an einer Hand zwei krumme Finger gehabt......

Der Kommandant hätte sie aufgefordert am nächsten Tag wieder zu kommen. Am nächsten Tag hätte der Kommandant die ganze Truppe aufstellen lassen. Und die Tante wäre die Reihe abgeschritten.....bis sie den Schuldigen gesehen hätte. "Ja, das ist er." Der Kommandant hätte sie noch gefragt, ob sie sicher sei....sie hätte die "Merkmale" wiederholt, ja sie war sich sicher. Der Kommandant hätte seine Pistole rausgezogen, und diesen Rotarmisten vor allen anderen standrechtlich erschossen.....

Man kann öfters nachlesen, dass die Kommandanturen solche Aufrufe machten, dass geschädigte Frauen sich melden sollten - aber wer hat nach einer Gewalttat schon den Mut dazu? Die meisten haben sich wohl furchtbar geschämt: Opfer-Täter Umkehr!

Weiterhin alles Gute!

liebe Grüße,

M




15. Januar 2019

Die Geschichte von Demmin hat mich sehr bewegt und ich halte die Kleinstadt an der Peene für eine liebenswürdige Stadt. Allerdings ist dort heute nicht alles Gold, was glänzt, wenn man sich das Treiben in und um die Schulen herum anschaut. Liegt dies daran, dass die vorigen Generationen die Hoffnung auf ein gutes Leben begraben haben?

F - eine Einwohnerin aus Demmin


12. Januar 2019

Opernfreunde werden Rita Streich kennen, ein berühmtes Russenkind aus dem 1. Weltkrieg, deren Mutter Russin war. Rita Streich wurde weltberühmt als Koloratursopran. Eine der besten überhaupt. Ihr Vater war als Deutscher Soldat in Russland und lernte dort ihre russische Mutter kennen. Rita wurde in Russland, ich glaube in Sibirien, geboren und kam später mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie starb jung an einem Gehirntumor. Leider kann man sehr wenig Information über sie auf dem internet finden.

Sie war ein Kriegskind, auf das Deutschland (und Russland) stolz sein kann.

Viele Grüße von Ursula, USA


8. Januar 2019

Bei den Distelblüten hat sich seit der Buchherausgabe sicher wieder viel getan....Jürgen oder Anton dessen Schicksal besonders tief berührt.... Von sieben Männern vergewaltigt werden!


Es ist sicher unverdientes Glück(?), dass meine Großmutter keine schlechten Erlebnisse mit den Sowjetsoldaten hatte. Sie hatte öfters erzählt, dass ein Russe, vor dem Haus im Gras gelegen ist, und mit dem knapp zwei jährigen Rudolf (der jüngste) gespielt hat und dieser Russe hätte gesagt, "...dass er auch so einen kleinen Sohn daheim hat und er hoffe, dass er ihn bald wieder sehen werde....." Meine Mutter war fünf und der ältere Bruder acht Jahre alt.


Ganz eigenartig war, als mein Onkel Rudolf 2014 verstarb (er lebte schon 50 Jahre in Vorarlberg, ich lebe in der Steiermark), fiel mir sofort jener russische Soldat wieder ein, und dessen kleiner Sohn, und ich fragte mich ob dieser Sohn, der damals zu Kriegsende so alt war wie mein Onkel, ob jener noch lebt oder schon gestorben ist.... Ganz eigenartig.....


Mein Großvater (mütterlicherseits, der andere war schon tot) war kein Widerstandskämpfer, aber er hatte sich den rechten Zeigefinger abgehackt, weil er Hitler und die Nazis hasste und nicht auf jemand schiessen wollte, der ihm nichts getan hatte. Anfangs hatte er Erfolg, aber später mußte er doch in die Wehrmacht, war in Finnland. All das erfuhr ich erst als Erwachsene - als Kind war das für mich normal, dass mein Großvater an der rechten Hand keinen Zeigefinger hatte. Ich hatte mir vorgestellt, dass er einen Unfall mit einer Arbeitsmaschine hatte.


Sonntags Nachmittags, ich ging noch nicht in die Schule, bin ich öfters zu Großvaters Haus entwischt. Meine Mutter wollte nicht, dass ich dort hinlaufe, weil sich dort immer alte Männer mit dem Großvater trafen, zum Karten spielen. Die haben immer vom Krieg geredet. Wahrscheinlich dachten sie, die Kleine da, bekommt nichts mit, versteht nichts..... Ich saß da meistens am Boden, bekam irgendwas zum Anschauen, aber ich hab da doch immer hingehört...und zwischen "Pik, Ass, König, Trumpf etc." sprachen sie über einen Mann, der noch immer stolz darauf sei, dass er schwangeren, russischen Frauen den Bauch aufgeschlitzt hätte, dass er russische Babys bei den Füßen packte und auseinandergerissen hätte..." Für mich war das so schrecklich, diese ganze Vorstellung davon. Ich hatte solche Angst und erzählte meinen Eltern davon nichts, vor lauter Angst. Jener Mann im Nachbarort war sehr angesehen. Alkoholerzeugung, Likeurerzeugunge etc. Belieferte und exportierte seine Produkte überall hin....

Wenn wir in die Bezirkshauptstadt fuhren, führte die Straße bei dessen Haus und Fabrik vorbei. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als Kind stocksteif auf dem Rücksitz im Auto saß und ängstlich aus dem Fenster schaute: Hoffentlich steht der Mann nicht vor dem Haus, der schwangeren russischen Frauen den Bauch aufgeschlitzt hatte und Babys auseinandergerissen hatte!


Erst letztes Jahr hab ich erfahren, dass es in jenem Ort noch alte Menschen gibt, die jenen SS-Mann (jetzt weiß ich, dass er bei der SS war), und seine Greuelgeschichten kannten. Der hat ganz offen darüber gesprochen, sogar bis zu seinem Tod geprahlt. Hatte nicht nur keine Konsequenzen zu befürchten, sondern genoß soziales Kapital bei den Eliten des Bezirkes und darüber hinaus.


Über meinen Mann, das heißt eigentlich über einen seiner Uni-Lehrer (Prof. Werner Suppanz, Uni Graz) wurde ich auf ein Buch aufmerksam:

Eroberungen, Sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion 1941 - 1945. Von Mühlhäuser Regina (Hamburger Edition).

Ich hatte es zuerst ausgeborgt von der Uni-Bibliothek, aber dann gekauft, weil es sehr lesenswert ist. Es ist die Buchform von Mühlhäusers Dissertation.


Jedenfalls, es ist ein schreckliches Thema, geschieht aktuell in Afghanistan, Irak, Syrien, Lybien, Ukraine, Nigeria...etc. etc. Warum lernen wir nicht aus der Geschichte. Was nützt die Schulbildung, die Universitätsbildung. Oft sind es doch die Eliten, die Vorurteile gegenüber anderen erzeugen, die Hass schüren....


Ich habe jetzt viel zu viel und zu lange geschrieben, wollte Ihnen nur Danke sagen für Ihre Arbeit - ob mit den Distelblüten oder ihre Kulturarbeit, und ein gutes Neues Jahr 2019 wünschen!!



Herzliche Grüße,

Maria



24. Dezember 2018

Liebe Distelblüten, ich möchte mich bei euch für die vielen lieben Wünsche und Grüsse herzlich bedanken.

                           Besonders in der Weihnachtszeit besinnen sich die Menschen auf Traditionen und das Weltgeschehen

                           ist plötzlich so nah, es ergreift durch Worte und Bilder unser Denken und Handeln. Wir dürfen in Frieden

                           leben, haben ein Daheim, müssen nicht frieren, leiden weder Hunger noch Durst.

                           Für so viel Glück empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit.

                           

                           Ich wünsche euch frohe, friedliche Feiertage und

                         

                           "das ihr sacht berührt werdet vom ganz besonderen Zauber dieser Zeit,

                           der allen gilt, auch denen die weinen, wachen oder wandern auf dieser Welt."

                                                                                     (Friedrich von Bodelschwingh)

 

                            Renate aus Saalfeld



9. Dezember 2018

 Schweigen


Ihr habt das Schweigen nicht gesehn

Hinter den Hügelsenken.

In diesem Schweigen muss man stehn.

(Nur stehn. Und nicht denken.)

Wenn ich lang genug warten kann

In Kälte und in Schnee,

Höre ich da vom Wind ein Wort.

Das ich vielleicht versteh.

Danach wird alles anders sein.

Mein Wort wird davon schwer.

Wird eine Spur im Neuschnee sein

Und kommt vom Schweigen her.


Dieses Gedicht von Eva Strittmatter spricht aus meinem Herzen.


09.12.2017 in Moskau - 09.12.2018 in Saalfeld


Der alte Baum hat plötzlich Wurzeln gen Osten,

steht gerade nicht mehr schief,

fühlt sich stark,

umgeben von Wärme.

Wird umarmt, darf umarmen.

Ist angekommen, fühlt sich angenommen.

Telefoniert und schreibt.

Kein Wort , kein Satz.

Schweigen aus dem fernen Altai.


Dieses Schweigen macht mich traurig, als Unglück empfinde ich es nicht.


Ich habe zwei Brüder,

ich weiss wo sie leben,

ich habe sie gesehen,

ich habe sie berührt,

ich bin unendlich dankbar dafür.


Ich wünsche mir die Kraft eines Gänseblümchens!


Ich will am Grab meines/unseres Vaters stehn.

Ich möchte den Rest der alten Kate sehn,

in der sein Leben begann.


Liebe Distelblüten-Russenkinder


Danke für die vielen schönen, lustigen, interessanten, aufregenden,

wärmenden und herzlichen Stunden mit und durch euch.


Ich wünsche euch von ganzem Herzen eine gute

Adventzeit und grüsse Alle.


      Renate aus Saalfeld.




3. Dezember 2018

Wünsche allen Distelblüten eine friedvolle Vorweihnachtszeit , liebe Grüsse aus Bochum

Margitta



15. November 2018

Liebe Distelblueten,

ich moechte mich hiermit ganz herzlich auch im Namen meines Mannnes Harold bedanken fuer eure grosszuegige Spenden, es kam gerade zum richtigen zeitpunkt denn ich hatte schon viele unerwartete ausgaben und es kommen immer noch neue auf mich zu, also nochmals meinen allerherzlichsten dank an euch alle.

Renate Brown



8. November 2018

Lieber Winfried,

das geld ist auf dem konto, ich bin immer noch ganz sprachlos ueber eure unterstuetzung,

hiermit moechte ich mich ganz herzlich auch im namen von Harold bei dir und allen Distlenblueten Schwestern und Bruedern bedanken fuer die Spende, es tut mir soooo gut zu wissen das ihr mich nicht vergessen habt und an mich gedacht habt und ich mich nicht so alleine und vergessen fuehle, ihr habt mehr fuer mich getan als meine eigene familie.


Ich kann nur immer wieder sagen das die zerstoerung so gewaltig ist, dass man es nicht beschreiben kann, man ist einfach nur sprachlos und findet keine worte, man kann stundenlang mit dem auto fahren und sieht nur das gleiche, ich kann mir nun gar nicht vorstellen wie das alles wieder aufgebaut werden soll, wenn ja, wird es jahre dauern, vor allen dingen ist ja auch der gesamte baumbestand dahin, millionnen von baeumen, und panama city ist auch wie platt gewalzt von super panzern, und meine airbase sowieso, es gibt wieder strom, aber immer wieder stromausfall bei mir, gestern dreimal, in der nacht war die letzte reparatur, ich kann immer noch nicht klar denken, weist du wenn man nur zerstoerung vor augen hat das ist schlimm, jetzt kann ich mir auch vorstellen wie unsere eltern gefuehlt haben nach kriegsende 1945.

so mein lieber winfried, nochmals vielen dank an alle spender,

ganz liebe gruesse von renate



29. Oktober 2018

Lieber winfried, ich bin immer noch so aufgeregt das ihr mich unterstuetzen wollt, blountstown hat auch viel schaden abbekommen, aber noch viel schlimmer ist es ausserhalb da wo wir und viele andere wohnen, abseits und im wald, uns hat man vergessen, die strassen sind zwar geraeumt und alles ist in den strassengraben geschoben, aber sonst passiert nix, kein wasser und kein strom, keine e-werk crew in sicht, habe im tv gesehen das 28% strom wieder geht und das 14 tage nach dem hurrikan, eine schande ist das, alle reden nur von Panama city den ganzen tag, als ob die nur alleine betroffen sind, wollte fragen ob du vielleicht einen journalisten kennst der sich fuer dieses thema interessieren koennte, dann wuerde man auch in deutschland wissen was hier anlaeuft, ein glueck kann ich bei meiner freundin eine zeit lang bleiben, kann duschen und waesche waschen, bei uns zuhause ist draussen immer noch ein truemmerfeld, und ich habe immer noch keine ahnung wie es weitergeht, man kann nur immer bis morgen planen, LG von Renate



12. Oktober 2018

Liebe Distelblüten

wir haben eine biblische Katastrophe hier, es ist der Wahnsinn, Panamma City und viele hundert Meilen im circle ist dem Erdboden gleichgemacht, ihr könntt ja alles andere im TV sehen, die Einwohner von Panama city werden angehalten nicht zurück zu kommen weil es nix mehr gibt, kein Essen, kein Wasser, keine Geschaefte, die Häuser zerstört, keine Telefonverbindung, ich habe heute morgen auf youtube ein video gefunden - könnt selber mal schauen - blountstown after hurrican michael. Ich habe immer noch keine Nachricht von Harold, ich checke jetzt aus im Hotel und fahre in die Katastrophe, ich werde dann sehen wie es bei uns aussieht und wenn es sein muss wieder ins Hotel gehen, ich weiss nicht wie lange es dauern wird mit den Aufräumungsarbeiten usw. und die vieleh hundertausende von Menschen die vor dem Nichts stehen, und wie uns von der Regierung geholfen wird, jetzt bin ich in der gleichen Situation wie meine Mutter 1945

Liebe Grüße von Renate, Florida





27. September 2018

Ich habe über das Leben in Meck-Pomm. und natürlich auch über die massenhaften Suizide im Kreis Demmin gelesen - unvorstellbar.

(1945 " Zwischen Krieg und Frieden" Erinnerungen aus Mecklenburg-Vorpommern und der alten Heimat).

Der Geburtsort meines Vaters liegt ja im Kreis Demmin, Gott sei Dank gab es in unserer Familie keinen Suizid. Allerdings habe ich im Rahmen meiner Recherchen erfahren, dass im Grab meines Opas (gestorben 1945) einige Jagdwaffen unter dem Sarg liegen sollen. Mein Opa war Jagdpächter. Die Familie hatte panische  Angst vor Repressalien, wenn man Waffen finden würde.

Es freut mich zu lesen, dass eure Lesung gut besucht war, vielleicht stehen die jüngeren Leute den Themen der Vergangenheit aufgeschlossener gegenüber.

Bei meinen wirklich sehr netten Verwandten mache ich immer wieder die Erfahrung, dass sie sich mit der Vergangenheit nicht auseinander setzen wollen - oder aus Unwissenheit nicht können? Es interessiert auch nicht. Die Russen waren ja immer die Guten, so wurde es ihnen eingebleut.

Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass Soldaten der westlichen Alliierten  - Amerikaner, Briten, Franzosen -  genauso viel Schuld auf sich geladen haben.

Ich lese gerade das Buch von Miriam Gebhardt "Als die Soldaten kamen" - mit Unterbrechungen, da es so brutal ist. Es handelt von den Vergewaltigungen deutscher Frauen am Ende des zweiten Weltkrieges.

Ich habe ja erzählt, dass meine Mutter mit einem Trick so einer Vergewaltigung entgangen ist.

Sonst hätte ich eventuell auch ein Russenkind als Geschwister.

Es ist gut für euch, dass ihr in der Lage seid offen über die Herkunft zu sprechen.

Liebe Grüße,

Margit



26. September 2018

Hallo Russenkinder,

am letzten Donnerstag konnte ich beim Vortrag in Demmin zuhören. Danke, es brachte mich dazu anders nachzudenken. Vermutlich werden mir Winfrieds und Birgrits Reaktion auf meine Denkansätze helfen eigene Familiengeheimnisse zu klären. Die hatte ich bisher woanders vermutet.

Danke, und weiterhin viel Erfolg bei eurem Tun.

Liebe Grüße

Wolf.


11. Juli 2018

Dear Winfried,

Thank you for sending me your book. It was wonderful to hear you speak and I want to thank you for sharing your life story and what you have endured and overcome. It was such a pleasure to meet you and I'm very much looking forward to reading your book.

Very best wishes,

Z. Tel Aviv



14. Mai 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

zur Feier des 9. Mai sind einige von uns auf Einladung des Бессмертный полк (Unsterbliches Regiment) nach Moskau geflogen.

Die herrliche Moskaureise war schnell vorüber, dafür umso eindrucksvoller. Jedenfalls war es für uns fünf ein wunderbares, großartiges, beeindruckendes Erlebnis.


Wir sind wie Ehrengäste empfangen worden. Der Marsch war natürlich das größte Erlebnis, ein Höhepunkt, wie viele sagten. Drei von uns konnten mit einem Bild ihres gefundenen Vaters marschieren, zwei trugen eine Tafel, dass wir noch suchen. Für Monika kam ein Teil der russischen Familie mit: samt Nichten und Neffen waren es insgesamt 6 Personen. Zu Tatjana gesellte sich ihre Schwester Larisa aus Smolensk. Alles in allem waren wir ein schönes Grüppchen. Das Schwierigste war, einander nicht zu verlieren! Wir – Teil einer Menge von mehr als 1 Million Menschen, die die Twerskaja zum Roten Platz hinuntermarschierten. Sie alle wollen ihre Angehörigen, die für die Freiheit gekämpft haben, nicht vergessen lassen. Unbeschreiblich, überwältigend! Als dann der Zug am Roten Platz an der Tribüne mit den letzten verbliebenen Veteranen vorbeimarschierte, riefen alle „Спасибо“!


Man kann die Gefühle in Worten kaum ausdrücken. Für uns hat es noch eine andere, symbolische Bedeutung: eine Art Anerkennung als Befreiungskinder, als Kinder der damaligen sowjetischen Soldaten. Der Organisation des Бeссмертный полк samt den Sponsoren und Russland selbst sind wir dafür dankbar.  Nun bräuchten wir nur noch Hilfe von offizieller Seite, unsere Väter zu identifizieren.

Zum Schluss noch ein link zum Interview von Tatjana und mir auf Russia Today:


https://www.youtube.com/watch?v=Kzsf4FgFNJY


und eine kleine Auswahl aus meinen Fotos:


https://photos.app.goo.gl/P2uh9Cx4Zq7xFmZ52


Liebe Grüße

Eleonore



13. Mai 2018

Ich will  heute von meinem Vortrag in USA  berichten.

Gestern also hielt ich meinen Vortrag in unserem community center. Sponsor war unsere Buecherei.


Es waren viele Leute dort, die interessiert zugehoert haben. Nach meinem Vortrag hatten wir noch eine halbe Stunde fuer Fragen. Viele Leute sind danach dageblieben und haben mich persoenlich angesprochen. Es war ein voller Erfolg. Ein pensionierter Offizier fragte mich, ob ich auf dem Luftwaffenstuetzpunkt meinen Vortrag wiederholen wuerde. Auch fragte mich die Bibliothekarin, die alles arrangiert hatte, ob ich meinen Vortrag noch an anderen Stellen wiederholen wuerde. Natuerlich wuerde ich das alles machen.


Ich hatte flyer mit Kontaktinformation und die waren fast alle vergriffen. Ausserdem habe ich mich zur Verfuegung gestellt falls jemand Schwierigkeiten hat, Kontakt aufzunehmen mit Euch oder den Universitaeten.


Ich fand auch heraus, dass in einer unserer Buecherein zwei Russinnen Bibliothekarinnen sind. Wenn sie dazu bereit sind, werde ich mit ihnen sprechen. Also werden wir sehen, wo das eventuell hinfuehrt.


Ich sprach gestern auch mit einer 82 jaehrigen Frau, die in Berlin aufgewachsen ist. Sie sagte, dass sie erst jetzt, in ihrem Alter, ueber die schlimmen Sachen erzaehlen kann, die ihr und ihrer Familie wiederfahren sind.

liebe Gruesse von

Ursula




11.Mai 2018


März 2018

Meine Reise nach Ottawa – Kanada zwecks Teilnahme an der Universität Ottawa – in Ottawa - zu dem Workshop Gewalt an Frauen


(Die komplette Info dazu gibt es auf unserer Distelblueten Website, daher gehe ich ich nicht in das Detail)


Ich habe mir lange überlegt, ob ich diese Reise nach Ottawa antreten sollte oder nicht, weil ich grundsätzlich nur fliege, wenn es keine andere Möglichkeit gibt und daher mit dem Greyhoundbus reise und das ist immer sehr aufregend, da der Bus nie pünktlich am Ziel ankommt weil es zu Dauerverspätungen kommt. Aber der Trip nach Ottawa war die einzige Moeglichkeit Winfried und seine Frau endlich persönlich kennenzulernen und als ich mich endlich entschlossen hatte, konnte mich nichts mehr halten.


Die Reise ging los in Tallahassee – der Hauptstadt von Florida, ich wohne ca. 60 Meilen entfernt. Es war wie immer eine interessante Reise, vor allen Dingen an der Grenze nach Kanada (Detroit), wo der Einwanderungsbeamte mich anbrüllte was ich in Kanada will, ich zeigte ihm den Prospekt von der Uni Ottawa und dann wünschte er mir genauso brüllend einen schönen Aufenthalt. Nun war ich endlich in Kanada und kam dann mit Verspätung in Ottawa an, ich nahm ein Taxi zum Bed and Breakfast Inn, wo auch Winfried wohnte und gleich früh am morgen machten wir uns bekannt und es war supertoll beide Behlaus endlich kennenzulernen. Danach hatten wir ein tolles Frühstück zusammen und dann ging es in die Uni.


Den genauen Ablauf von dem Workshop könnt ihr ja auf unserer Website nachlesen, so beschränke ich mich auf meinen persönlichen Eindruck. Also, es war schon erstaunlich für mich, dass man an der Uni Ottawa sich für uns Russenkinder interessierte – und auch das andere Thema, wo es sich um die misshandelten Frauen von Bosnien Herzegowina handelte. Es gab an zwei Abenden Filme zu diesem Thema zu sehen, die mir sehr unter die Haut gingen. Dann war ich auch sehr überwältigt von der Sprecherin Lelja Damon die uns ihre Geschichte vorgetragen hat wie sie ihre leibliche Mutter nach jahrelanger Suche gefunden hat. Winfried war der absolute Superstar mit seinem Vortrag, sehr interessant waren dann auch die Diskusionen nach den Vorträgen der Sprecher. Für diesen Workshop muss man sich bei Agatha Schwartz bedanken, denn ohne sie hätte dieser nie stattgefunden.


Beim Workshop waren einige Mitglieder von der deutschen Botschaft in Ottawa anwesend und wir wurden zum Essen eingeladen am nächsten Tag, beim Italiener, war sehr schön.


Ansonsten war es für mich zu kalt in Kanada, bis zu 30 Grad unter Null, ich hatte nicht das passende Schuhwerk dabei weil ich ja in den Tropen wohne und musste mir daher teure Alpinstiefel kaufen wo ich hier absolut nicht brauche. Die Tage mit Winfried und Frau waren sehr schön, wir haben einiges zusammen unternommen. Am letzten Abend hat uns Agatha Schwartz zum Essen in - “Das Lokal “- eingeladen, deutsches Essen, das war der krönende Abschluss.


Leider war der Aufenthalt in Ottawa viel zu schnell vorbei, die Heimreise war dann noch viel länger mit 15 Stunden Verspätung.


Renate B. Florida USA



8. Mai 2018

Hallo,


ich habe diesen interessanten Artikel beim Tagesspiegel gefunden:

https://www.tagesspiegel.de/politik/kriegsende-am-8-mai-1945-von-deutscher-identitaet/21253550.html

dies an Euch und die anderen Distel-Schwestern und -Brüder zur Info zum Ende des 2. Weltkriegs - mit Gruß!

Uli



8. Mai 2018 Kriegsende

(Bezug auf "Der Irrtum" aus Polen, nachzulesen unten auf der Seite POLSKA)

Das ist eine schoene Geschichte. Als Deutscher liest man mit Erleichterung, dass es auch anstaendige Deutsche Soldaten gegeben hat.


Das erinnert mich an meinen Berliner Grossvater. Mein Vater hatte ein Taschenmesser, das er von seinem Vater geerbt hatte, das er mir spaeter gegeben hat und das mein Sohn jetzt hat. Das Messer hat eine Geschichte, die auf den Ersten Weltkrieg zurueckgeht. Mein Grossvater war an der Russischen Front stationiert. Eines nachts, als er Wache stand, versuchte er, seine Pfeife anzuzuenden. Jedesmal, wenn er versuchte, ein Streichholz anzuzuenden wurde die Flamme ausgeblasen, obwohl es nicht windig war. Das passierte mehrmals bis er feststellte, dass da in der Dunkelheit jemand vor ihm stand. Es stellte sich heraus, dass es ein Russischer Soldat war, der die Flamme ausblies, um nicht erkannt zu werden. Irgendwie haben sie sich gegeneinander zu verstehen gegeben, dass sie den anderen nicht verraten werden. Als Erinnerung an dieses Erlebnis, tauschten sie ihre Taschenmeser aus.

Liebe Gruesse von

U (USA)


7. Mai 2018


Der Irrtum

       

Eine Dankbarkeit, die nie direkt geäußert wurde, schlummert irgendwo in den Winkeln der Erinnerung; sie ist eine lebendige Energie, obschon die Menschen, an die sie gerichtet ist, bereits namenlos von uns gegangen sind.

Dankbarkeit bewegt mich auch dazu, diese Geschichte aufzuschreiben. Ich möchte, nein, ich muss sie vor dem Vergessen bewahren.


Das Ganze ereignete sich während des zweiten Weltkrieges und betrifft meine schon lange nicht mehr lebenden Eltern.

Ich muss gestehen, dass mich weder als Kind noch als Jugendliche die Geschichten aus der Vergangenheit, die in meiner Familie kursierten, besonders interessiert haben.

Erst heute, als Erwachsene, spüre ich das starke Verlangen, einige Erzählungen fest zu halten.


Meine Eltern Alicja und Franciszek wohnten 1940 in dem kleinen Grenzstädtchen Terespol an der Bug, unweit von Lublin.

Das Gebiet war von Hitlerdeutschland besetzt worden, und im Städtchen hatte man deutsche Militärpolizisten stationiert. Mein Vater weilte oft in einer der Kneipen am Ort. Das von Leuten und Zigarettenrauch überquellende Lokal diente als Zentrale für den Austausch von Informationen und Tratsch sowie für den Schwarzhandel.

Die Militärpolizisten kamen zum Karten spielen und Bier trinken hierher. Mein Vater sprach gut deutsch und unterhielt sich manchmal mit ihnen.

Einer der Gendarmen, der hochgewachsene und rothaarige Georg (ich nenne ihn hier so, weil ich seinen wirklichen Namen nicht erinnere), war ein besonders freundlicher Mann.

Zusammen an der Bar lehnend und schon ziemlich betrunken, vergaßen Georg und mein Vater für einen Moment, dass sie eigentlich Feinde waren.

Georg gab Frank zu verstehen, dass er kein Befürworter des Krieges war.

Später zu Hause erzählte mein Vater meiner Mutter davon. Sie regte sich sehr auf und warf meinem Vater vor: „Franiu, wie kannst du dich mit diesem Deutschen befreunden! Bist du dir nicht im Klaren darüber, dass wir Krieg haben? Du bist total leichtsinnig!“

Hier möchte ich hinzufügen, dass Alicja von Natur aus eine sehr besonnene, verantwortungsbewusste und ernste Frau war. Franek erwiderte nur: „Krieg haben wir so oder so“, und traf sich weiterhin mit Georg.

Ein Jahr später verließen meine Eltern Terespol und mein Vater verlor den Kontakt zu dem rothaarigen Militärpolizisten.


Im Sommer 1944 lebten meine Eltern in Warschau. Sie ahnten nicht, dass in der Stadt ein Aufstand gegen die deutschen Besetzer vorbereitet wurde.

Den Warschauer Aufstand überlebten sie in Kellern, in denen sie Schutz vor Bomben fanden und entkamen durch Abwasserkanäle den gefährdeten Orten. Das war nicht leicht mit einem kleinen Kind- mein Bruder Andrzej war gerade mal drei Jahre alt.

Im September 1944 wurde der Aufstand niedergeschlagen.

Warschau hatte sich in ein Meer von Ruinen verwandelt. Die Bewohner der Hauptstadt, die überlebt hatten, wurden von den Deutschen angewiesen, sich an bestimmten Punkten in der Stadt zu sammeln. Von dort aus sollten sie in Konzentrationslager  transportiert werden.


Alicja, Franek und der kleine Andrzej befanden sich in der Menschenmenge, die sich vor der zum Teil noch erhaltenen Kirche des hl. Franziskus in Warschau versammelt hatte. Sie waren erschöpft und hungrig, und ihre Gesichter hatten eine grünliche Farbe angenommen von der langen Zeit in den Kellern und Kanälen.

Um sie herum schrien die Deutschen Befehle.

Immer wieder fuhren leere Lastwagen vor die Kirche, in die  weitere Menschengruppen brutal getrieben wurden.

In der Menschenmenge herrschte Verzweifling- alle wussten, dass sie in Todeslager gebracht wurden und dass sie in einem so geschwächten Zustand nur minimale Chancen zu überleben haben würden.

„Das ist unser Ende“, wiederholte Franek von Zeit zu Zeit resigniert, „das ist unser Ende.“ Schweigend beschäftigte sich Alicja mit ihrem Sohn.


Da bemerkte Franek plötzlich inmitten der deutschen Soldaten seinen rothaarigen Kumpel aus Terespol! Ein Funken Hoffnung glomm in ihm auf und er schrie aus Leibeskräften: „Georg, Georg!“

Der Soldat trat zu meinen Eltern und sagte verwundert: „Ich bin nicht Georg.“ Mein Vater betrachtete ihn verzweifelt. Tatsächlich, er hatte sich geirrt. Der kleine Hoffnungsschimmer in ihm erlosch. Für einen Moment sahen sich der Soldat und er schweigend in die Augen.

Der unbekannte rothaarige Soldat zögerte einen Moment, dann fügte er hinzu: „Georg ist mein Bruder.“

Franek begann fieberhaft zu erklären: „ Ich kannte Georg gut, wir waren befreundet, in Terespol…!“ Georgs Bruder sah sich nervös um und raunte meinem Vater zu: „Geh mit deiner Familie etwas zur Seite und warte dort drüben unter dem Baum. Ich komme gleich wieder.“


Ein paar der Nähe Stehende hatten das Versprechen gehört und so sammelte sich nach einer kurzen Zeit unsere zahlreiche „Familie“ unter dem Baum- Onkel, Tanten, Kusinen und Schwäger, zusammen ungefähr zwanzig Personen.

Ein paar Minuten vergingen. Georgs Bruder tauchte wieder auf und sah sich ungeduldig um. Nach einer kleinen Weile hielt unter dem Baum ein leerer Lastwagen.

„Los, los!“, schrie sie der rothaarige Soldat an und jagte alle, die unter dem Baum standen, in den LKW. Dann wechselte er leise ein paar Worte mit dem Fahrer des Lastwagens und verschwand.

Der geschlossene LKW fuhr über die löchrigen und Schutt bedeckten Warschauer Straßen, bis er auf staubigen Vorstadtwegen das Städtchen Włochy (heute ein Stadtteil Warschaus) erreichte. Dort befahl ihnen der ängstlich wirkende Fahrer schnell auszusteigen und fuhr davon.

Es zeigte sich, dass die deutsche Armee sich bereits aus Włochy zurück gezogen hatte.


Sie waren frei! Zwanzig Menschen waren von dem rothaarigen Soldaten und dem Lastwagenfahrer gerettet worden.

Von Ida Baj und Übersetzung von Rita Schäper




27. März 2018

Dear Winfried:

 

It was so wonderful to meet you and your wife, and also Renate, and hear your stories. You spoke with compassion and care and we benefitted greatly from your participation in the workshop. Thank you for sending me the English-language version of your book. I look forward to reading it. You and your group are doing very important work.

 

I am preparing for a trip to Australia, so I will arrange for an interview with you later.

 

Best wishes,

Christabelle


Gästebucheintrag 15. Januar 2018



Liebe Distelblüten,

 

ich bin auch eine von Euch  und da ich seit einiger Zeit in Eurer Verteilerliste stehe und mitlese, denke ich, dass es an der Zeit ist, mich einmal kurz vorzustellen.

Vorerst aber ein paar Worte zu Renate: auch ich habe mir gestern Abend die Fernsehsendung über Renates Familientreffen angesehen. Sie hat mich sehr bewegt und aufgewühlt und ich freue mich sehr mit Renate über diese endlich von Erfolg gekrönte lange Suche!  Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Durchhaltevermögen, liebe Renate, und mögen die nunmehr gewachsenen  fehlenden Baumwurzeln weiter wachsen und sich  kräftig entwickeln!

Nun zu mir: ich bin Dagmar, 1946 als Kind eines sowjetischen Offiziers in Berlin geboren und aufgewachsen. Speziell West-Berlin als Ort des Aufwachsens erscheint mir deshalb erwähnenswert, weil es in den 50-er Jahren die Hochburg des fortgesetzten Russenhasses und der Russenhetze in der neu gegründeten Bundesrepublik war. Verständlich, dass meine Mutter mich  - und sicher auch sich selbst - vor Anfeindungen schützen wollte und  deshalb  anderen Menschen,  aber auch mir,  meine Herkunft verschwieg. Ich bekam  unmittelbar  nach meiner Geburt einen Stiefvater, der mich sofort in ein Heim geben wollte, was meine Großmutter verhinderte.

Zwischen  meinem Stiefvater,  einem Offizier der Nazi-Luftwaffe,   und meinem unsichtbaren aber über allem schwebenden russischen Vater wuchs ich also im Spannungsfeld zweier sich feindlich gegenüberstehender Offiziere auf, da sich mein Stiefvater bis zu seinem Tod leider nicht von seinen Nazi-Zwangsgedanken vom „russischen Untermenschen“ befreien konnte.

Dass er damit außer meiner Mutter und mich in erster Linie sich selbst schädigte,  hat er bis zu seinem Lebensende nicht im Entferntesten wahrgenommen, bzw. wahrnehmen wollen. Noch einmal kurz vor seinem Tod auf meinen leiblichen Vater angesprochen war das einzige, was er sagen konnte: „Der war später mal bei uns“. Was also fängt man  über 70 Jahre nach den Geschehnissen  mit so einer Auskunft  an? Immerhin ermöglicht sie die vage Hoffnung darauf, dass mein nie gekannter Vater auch später in seinem Leben ab und zu an meine Mutter und an  mich gedacht haben könnte.

Dass etwas an der von meinen Eltern dargestellten Biographie nicht stimmen konnte, hab ich schon als Kind gemerkt, wenn meine Eltern sich stritten und mein Stiefvater grundlos über mich herzog,  meine Mutter und mich beschimpfte und mir aufgrund meines „ererbten Charakters“ eine rabenschwarze  Zukunft prophezeite. Natürlich gab es  auch bei uns die damals  üblichen Erziehungsmethoden  zum Austreiben des „slawischen Untermenschencharakters“, die viele von Euch ebenfalls kennengelernt haben. Ich muss dazu nicht in die Einzelheiten gehen, ihr kennst sie wahrscheinlich alle. Die Krone des Ganzen war, dass er meiner Mutter immer wieder vorwarf, dass sie mich liebte.

Nach dem frühen Tod meiner Mutter im Jahre 1965  - damals war ich 19 Jahre alt-  war endlich Schluss damit. Aufgrund eigener Initiative erfuhr ich vom zuständigen Amtsgericht mehr über meine Herkunft. Ich zog sofort von  zu Hause aus und begann, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen . Unter anderem mit dem Ziel, die zugefügten Verletzungen zu überwinden.

 

Jetzt, mit  voranschreitendem  Alter,  denke ich zunehmend daran, dass ich wahrscheinlich noch eine Familie in Russland habe, sehe aber keinerlei Chance,  sie jemals kennenzulernen, weil meine Mutter alle Begebenheiten und auch den Namen meines Vaters mit ins Grab genommen hat. Das würde ich ihr heute noch vorwerfen, würde sie leben..

Ihr Schweigen hat auch frühzeitig die Beziehung zwischen uns zerstört. Es gibt einige wenige Dinge, mitgeteilt in flüchtigen andeutenden Bemerkungen, die ich  damals über meinen Vater ( ohne, dass er direkt benannt wurde)  und „  die Russen im Allgemeinen“  erfahren habe. Diese Bemerkungen waren - ganz erstaunlich und daher auffällig -  immer positiv belegt,  ganz im Gegensatz zum  politischen  Klima im damaligen West- Berlin.

Ich bin meiner Mutter  trotz allen Schweigens und Verschweigens  dankbar dafür, dass sie mir  frühzeitig eine sehr positive Sicht  auf die Menschen des Landes, die so sehr unter den verbrecherischen Untaten unserer Stiefväter  leiden mussten, vermittelt  hat.

Meinem russischen Vater bin ich dankbar für die Erbanlagen, die er mir mitgegeben hat und die dazu beitrugen, dass ich gut und auch einigermaßen glücklich durch` s Leben kam.

Natürlich gäbe es  noch viel mehr zu sagen, es soll aber an dieser Stelle genug sein, denn jetzt wisst Ihr ein wenig mehr darüber,  mit wem Ihr es in der Mailingliste zu tun habt.  Und ich freue mich darauf,  Euch im April in Leipzig  kennenzulernen.

 

Gruß von D 



Einträge aus 2017

7. Dezember 2017 zur Einstellung des Buches Thistleflower in die Bibliothek der Uni Ottawa

Dear Ms. Schwartz,

Thank you for your gift of documents to the Morisset Library of the University of Ottawa.

We are most grateful for this donation to our library holdings. Thank you for thinking of the uOttawa Library and the interests of our students and professors.

Yours truly,

Julie Rochon

Coordinatrice de projets, Services aux usagers | Project Coordinator, User Services

Bibliothèque Morisset | Morisset Library

Université d’Ottawa | University of Ottawa


21. November 2017

Schüler eines Gymnasiums  schrieben uns anlässlich einer Schulveranstaltung in der Stadtbibliothek Görlitz:


„Wir bedanken uns recht herzlich bei Ihnen für Ihre Offenheit, Ihr Vertrauen u. Ihren Mut mit Schülern über dieses sehr persönliches Thema zu sprechen.“

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„Wir fanden es sehr interessant neben den theoretischen Fakten der Schule auch praktische Berichte zu hören, um sich in die damalige Zeit besser hineinversetzen zu können. Daher sind wir der Meinung, dass Sie genau die richtige Zielgruppe angesprochen zu haben und würden uns wünschen, dass Sie auch weiterhin Vorträge über dieses Thema halten würden, vor allen auch bei älteren Schülern.“

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„Sehr gut gefiel uns  die Atmosphäre in der Bibliothek und die Veranschaulichung  Ihres Vortrages mit Bildern.“

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„Nach ihrer Präsentation habe ich vieles über das Thema gelernt und war sehr froh, dass ich die Möglichkeit  hatte Zuschauer zu sein. Es war sehr interessant Ihre Lebensgeschichte aus erster Hand zu erfahren und nicht nur darüber zu lesen.

Außerdem glaube ich, dass es sehr gut in unsere Altersgruppe gepasst hat.

Ich hoffe Sie werden Vorträge wie diese weiterhin durchführen.“

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„Denn dadurch, dass Sie uns von Ihren Leben erzählt haben und kein Lehrer, der das gar nicht erlebt hat und nachvollziehen kann, ist es mir auf sehr emotionaler Weise in Gedanken geblieben und hat sich besser eingeprägt als jeglicher andere trockener Schulstoff.“

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„Zudem fand ich Ihre offene Art sehr passend und gebe Ihnen den größten Respekt mit solcher Offenheit über ein solches ergreifendes Thema zu sprechen.

Darum würde ich mich freuen, wenn Sie weiterhin Vorlesungen solcher Art veranstalten.

Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach der Herkunft.“


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„Ich bin Ihnen sehr dankbar, Ihnen lauschen gedurft zu haben, mich hat es sehr gerührt und Ihre Vorlesung war insgesamt grandios. Machen Sie bitte weiter. Solch Erfahrungsberichte bietet kein trockenes Schulbuch. 

Ich habe großen Respekt vor Ihnen u. Ihrem Mut und Engagement.“

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Alex, Benjamin, Daria, Elfriede, Johannes, Julia, Justin, Laura, Lewin,  Louisa, Michelle; Sally und drei ohne Namen

Mit herzlichen  u. ermutigenden Grüßen


Birgrit und Gunter als Referenten



9.November 2017

Dear all,

The Portuguese journalist Catarina Gomez is interested in CBOW in Indonesia. Does anyone have answers to the following questions:

Can you tell how many Dutch military served in Indonesia during the colonial war?

Is there an estimate on the number of mixed children?

What happened to the children after independence?

I've read there was a genocide of eurasiatics during 1945-46. Can you confirm this?

If you have any information you may contact Catarina directly at Catarina Gomes catarinaalmeidagomes@gmail.com

She also published a very interesting article on CBOW in West Africa Guinea-Bissau:

http://www.catarina-gomes.com/2017/02/03/the-search-for-my-portuguese-father/?lang=en

 

Best wishes

Ingvill

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Ingvill C. Mochmann

International Network for Interdisciplinary Research on Children Born of War

http://www.childrenbornofwar.com



20. August 2017

Moin, ihr Lieben,


es war schön, diejenigen von euch, die es möglich machen konnten, gestern in Delmenhorst bei Winfried treffen zu können und einen guten Gedanken- und Meinungsaustausch mit Kaffee, Frühstück und wunderbarem Preiselbeerkuchen mit Streuseln haben zu dürfen.

Zwar startete gestern der Tag bei der Ankunft bei Winfried, wie eben so oft in der letzten Zeit hier im Sommer, mit heftigem Regen. Doch danach kam ja zum Glück die Sonne doch noch heraus, so dass wir auch im Garten sitzen konnten.

Besten Dank auch für die überreichte CD "Der Bankert", DER CAMINO DES VER und Thistleflowers.


Es war schön euch zu treffen, mit Birgrit auch per Skype kurz in Kontakt zu sein, und ich wünsche euch allen Gesundheit und alles Gute - mit Gruß aus dem nun auch heute wieder verregneten Norden!

Uli


16. August 2017

Treffen mit meinen Schwestern in Amerika

Mein Vater – ein Ukrainer – war zu Ende des zweiten Weltkrieges auf den Bauernhof meines Onkels in

Arnsdorf bei Salzburg – gekommen, wo er meine Mutter kennengelernt hatte und ich im Februar 1947 zur

Welt gekommen bin. Er ist dann Ende 1947 von Österreich nach Frankreich gereist. Er schrieb von dort

meiner Mutter zwei Briefe , den letzten im September 1948, in dem er von einer Rückkehr in die Ukraine

sprach. Deshalb begann ich meine – erfolglose Suche – im Osten. Nach ein paar Jahren Pause bekam ich bei

einem Treffen der Besatzungskinder in Graz den Tipp, beim Vormundschaftsgericht anzufragen, ob mein

Akt noch existiert und ich mehr über meinen Vater herausfinden könnte. Nach anfänglicher Abwehr des

zuständigen Beamten und Einschalten der Volksanwaltschaft bekam ich nochmals einen Termin zur

Akteneinsicht . Daraus habe ich erfahren, dass mein Vater in die USA ausgewandert war. Mit dieser

Information (Schwierigkeiten gab es noch mit der kyrillischen Schreibweise des Familiennamens) konnte ich

über das Österr. Rote Kreuz einen Auszug aus dem amerikanischen Sterberegister bekommen, wonach er

bereits 1996 verstorben war. Bei der Suche nach evt. Familienangehörigen konnte das Rote Kreuz nicht

mehr behilflich sein. Nach langen Nächten bei Recherchen im Internet, konnte ich vor zwei Jahren

herausfinden, dass ich in Amerika drei Schwestern habe (in Wirklichkeit nur zwei, die Dritte ist die Tochter

seiner Frau aus erster Ehe) . Diese Schwestern habe ich nun besucht:

Nun habe ich es geschafft! Nach der ersten brieflichen Kontaktaufnahme mit meinen beiden Schwestern in

Amerika habe sie nun mit meinem Mann in Amerika besucht und persönlich kennengelernt!

Mit meiner jüngeren Schwester Janit hatte ich bereits regelmäßigen E-Mail-Kontakt – sie ist 52 Jahre alt,

verheiratet und hat einen 12-jährigen Sohn. Mit meiner zweiten Schwester Mary (53 Jahre alt,

unverheiratet, Onkologie-Krankenschwester) gab es bisher nicht viel Kontakt. Aufgrund der

Familiensituation von Janit (sie ist sehr mit ihrem Sohn beschäftigt – ihn von der Schule zu seinen

verschiedenen Sport- und Musikkursen zu fahren, außerdem arbeitet sie von zu Hause als Managerin einer

Schriftstellerin – ihr Mann arbeitet in Chicago und hat nur zwei Wochen Urlaub im Jahr) habe ich mir den

Besuch und auch den Zeitpunkt gut überlegt. Wir haben unser Treffen in eine Amerika-Kanadarundreise

eingebettet, um beiden Seiten den Druck eines großen Erfolges unseres Treffens zu nehmen. Sie hat sich

dann bei unserer Abreise nochmals sehr bedankt, wie „thoughtful „ wir waren und auf Ihre

Familiensituation so Rücksicht genommen haben.

Natürlich war ich sehr aufgeregt – nach ein paar Tagen in Chicago – mit dem Besuch des ukrainischen

Viertels von Chicago, in dem mein Vater viele Jahre gelebt hatte, fuhren wir am Freitag nach St. Charles in

Illinois. Als meine Schwester die Tür öffnete und wir uns umarmten, war sofort eine große Vertrautheit

spürbar. Meine Tränen flossen, als sie mir ein wunderschönes Fotobuch – mit Fotos meines Vaters – als

Willkommensgeschenk überreichte. Sie wohnen in einem sehr schönen Haus und stellten uns ihr großes

Schlafzimmer mit wunderschönem angrenzenden Bad für die Dauer des Aufenthaltes zur Verfügung. Nach

kurzer Zeit kam auch mein Schwager Ruben (seine Mutter ist Mexikanerin) nach Hause, der mich ebenfalls

sehr herzlich begrüßte. Er sagte uns, wie aufgeregt Janit war und er es so mutig von mir fand, den ersten

Schritt zu tun und eine so weite Reise für unser Kennenlernen zu unternehmen. Sie luden uns dann zum

Abendessen in ein schönes Restaurant ein , wo wir uns in entspannter Atmosphäre weiter kennen lernen

konnten.

Am nächsten Morgen kam meine Schwester Mary – auch sie ist eine sehr herzliche Person und wir waren

einander sofort vertraut. Auch ihr Willkommensgeschenk hat mich aus der Fassung gebracht: Sie schenkte

mir ein goldenes Kreuz, das mein Vater immer als Anhänger getragen hatte (er war sehr gläubig) und einen

Muttergottesanhänger (er war ein großer Marienverehrer).

Später kamen dann noch Joan (Schwester aus der ersten Ehe ihrer Mutter) mit Tochter und Enkelkindern.

Wir haben den ganzen Tag Fotos geschaut, gegenseitig über unser Leben erzählt. Mein Schwager Ruben hat

gegrillt, es kamen außerdem noch Nachbarn und eine Freundin meiner Schwestern vorbei!

Als wir am nächsten Tag unsere Weiterreise antraten (mit Geschenken für unsere Enkelkinder) war ich mir

nun ganz sicher, mit meinen Schwestern nun meine wirklichen Wurzeln und einen Teil meiner Familie

gefunden zu haben. Interessant ist auch, dass (so wie ich) alle fanden, dass wir drei eine Ähnlichkeit haben

(zumindest im Augenbereich).

Ich bin mir nun ziemlich sicher, dass sie uns– nachdem sie uns kennengelernt haben, wahrscheinlich schon

im nächsten Jahr in Österreich besuchen werden.

Wir haben dann mit einem Mietauto eine schöne Rundreise über die großen Seen weiter nach Toronto und

den Niagarafällen gemacht. Es war eine so schöne Reise - mit der inneren Dankbarkeit für das schöne

Treffen - das Land und die Leute kennen zu lernen, in dem mein Vater ein Großteil seines Lebens verbracht

hat und in dem meine neue amerikanische Familie lebt. Nach dem Besuch der Niagarafälle sind wir über

Cleveland und Elkart (Besuch des Amish-countries) zurück nach Chicago, wo wir mit großer innerer

Dankbarkeit den Heimflug antraten.

Von meiner Schwester Mary habe ich nun doch noch Adressen von Verwandten aus der Ukraine

bekommen. Die Adressen sind zwar 20 Jahre alt, doch hoffe ich, nun auch noch Verwandte in der Ukraine

kontaktieren zu können . Vater hatte sehr viel in die Ukraine geschrieben, doch sind keine Briefe mehr

vorhanden. Mein Wunsch ist es, eventuell im nächsten Jahr in die Ukraine zu fahren, und das Geburtsdorf

meines Vaters zu besuchen.

Ich möchte mich bei euch allen heute nochmals für die Unterstützung bei meiner Suche zu bedanken.

Ohne die Gruppe der Besatzungskinder hätte ich meine Suche nicht so intensiv verfolgt und meine

Schwestern nie gefunden!

Rosa K. Österreich


9. Mai 2017

Marsch des Unsterblichen Regiments

Über Olga Pavlenko, Vizerektorin an der RGGU, wo voriges Jahr mein Buch „Befreiungskind“ auf Russisch „Я найду тебя, отец» vorgestellt wurde, bekam ich eine Einladung, am 9. Mai in Moskau am Marsch des „Unsterblichen Regiments“ (Бессмертный полк). Völlig überraschend und ganz kurzfristig. Ich darf auch eine 2. Person aus unserer Gruppe mitnehmen. Alles musste sehr schnell gehen. Die offizielle Einladung des Organisationskomitees bekamen wir in letzter Minute, um noch den Visumantrag beim russischen Konsulat in Wien einzureichen.

Wir fliegen am 8. Mai nach Moskau, am 9. Mai nehmen wir am Marsch gegen das Vergessen teil und am 10. Mai ist unser Rückflug.

Diese Einladung ist eine große Ehre und Auszeichnung, nicht nur für mich und mein Buch, sondern auch allgemein für unser Thema „Befreiungskinder“. Es bedeutet die offizielle Anerkennung von uns Kindern mit sowjetischen Vätern.   

Ich werde danach noch berichten und hoffentlich ein paar Fotos schicken können.

Eure Eleonore aus Wien.



25. April 2017

Ich wollte Ihnen nur sagen, wie mich die Lesung gestern (21.4.17) in der Leipziger Stadtbibliothek berührt und bewegt hat. In meiner Familie gibt es auch ein "Kind ohne Vater - Jahrgang 48". Die Mutter war bis zu ihrem Tod nie zu bewegen, etwas über den Vater zu sagen, was ihr sehr übel genommen wurde. Gestern hörte ich in den Lesungen, dass so gut wie keine der Mütter darüber sprechen konnten ... und ich habe es etwas mehr verstehen können. Leider musste ich die Veranstaltung eher verlassen, aber das Buch werde ich mir kaufen, ich nehme an, man kann es auch über den Buchhandel beziehen. Herzliche Grüße und Ihnen allen weiterhin Gutes! CK



8. April 2017

Liebe Distelblütenschwestern und -brüder,


mit großem Interesse habe ich eben die neuen Beiträge von Eleonore, Yi-Chuang und Ursula aus den U.S.A. gelesen.


Ich freue mich, dass die Veranstaltung in New York so erfolgreich verlaufen ist. Besonders freut es mich, dass auch unsere englischsprachigen Leser, hier Yi-Chuang, so interessiert teilnehmen und nun auch Ursula, ein Berliner-1944-Kriegskind, aus dem Staat Washington, uns gefunden hat.


Da Eleonore die jüdisch-russischen Emigranten aus der früheren Sowjetunion erwähnte, möchte ich hier nur einen Buchhinweis geben, der vielleicht für unseren Kreis auf beiden Seiten des Atlantik von Interesse ist.


Ich lese z.Z. das deutschsprachige Bastei Lübbe Taschenbuch Band 27144, OPERATION ROMANOW, geschrieben von GLENN MEADE, Copyright 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln, ISBN 978-3-404-27144-3.

Das englische Original hat den Titel THE ROMANOV CONSPIRACY, written by Glenn Meade, Howard Books, a Division of Simon & Schuster Inc., London, Copyright 2012.


Das ist ein packender Roman aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg und der russischen Revolution, also nicht unbedingt aus unserer eigenen betroffenen Zeit als Russenkinder des 2. Weltkriegs, doch sicherlich zum Verständnis der Vorgeschichte unserer Väter/Erzeuger. Vielleicht ist dies für unseren Kreis auch von Interesse?


Mit den besten Grüßen/With warm regards!

Uli

...

Let me continue in English for our non-german speaker.

I am reading right now the German translation of the book THE ROMANOV CONSPIRACY, original written in English by Glenn Meade, details in bold above.

A very interesting book about the time after World War I/Russian Revolution. Actually not the time we are directly concerned, but out of the historical background of our fathers. You might be interested as well.


10. März 2017 zum Befreiungskind

Bei mir ist es gleich wieder losgegangen, kaum von New York zurück. Viel Administratives, die Enkelkinder, der Alltag. Aber das ist ja bei fast allen Pensionisten so. Ich erzähle Euch lieber von New York, es war ein sehr schönes Erlebnis!

Die Präsentation fand in sehr schönem Rahmen statt (das russische Souvenirgeschäft in der 5th Ave „St. Petersburg Global Trade House“ ist wie ein Bilderbuch!). Auch mit Englisch ging es besser als gedacht, die Atmosphäre war entspannt und gemütlich, die Besucher sehr interessiert. Ich habe sogar den einen oder anderen Tipp bekommen, was ich noch unternehmen könnte. Die Leute haben richtig mitgetan. Einige waren selbst Betroffene, die ihre Verwandten gesucht haben oder noch suchen. Keine „Befreiungskinder“, aber jüdisch-russische Emigranten aus der früheren Sowjetunion. Das alles verdanke ich Regina Khikedel vom Russisch-Amerikanischen Kulturzentrum.

Die restlichen Tage verbrachte ich sehr glücklich mit meiner jüngsten Tochter Seraphine, die aus Montreal gekommen ist. Auch Renate, die in Florida wohnt, ist angereist und hat im gleichen Hotel gewohnt.

Herzliche Grüße,

Eleonore


10. März 2017 zum Buch Distelbüten - Englische Fassung "Winfried"

I was crying a lot when I read the letter. There were many images from the words, which were like scenes of films I've watched about the life after WWll. The images were grey blue, full of sadness, and depression. I just got up and read the letter. I couldn't finish it at first because if I kept on reading, I would have red eyes to work. I had to read it whole when I came home from work.


It's a sincere and sad story. From the words, I could see there is a hope and light behind the sadness, and I also feel there is passion for life hidden in the words. As I read, I was eager to read more stories afterward. How did the boy grow up? How did he fall in love with his wife? and how did he feel when he became a son's father? And how was the relation between he and his mother afterward? Has he gotten to Russia? How was the life after Germany united? I was curious the story behind when I read the words.

Yi-Chuan 一娟




3. Februar 2017

Hallo,

Vielen Dank für Ihre email und Ihr großzügiges Angebot, das Buch ohne Portozuschlag zu schicken. Inzwischen konnte ich Ihr Buch von Herrn Moeller über den con-thor Verlag bestellen. Zwar mit Portozuschlag, aber das ist ok. Ich erwarte Ihr Buch mit grossem Interesse.

Das Thema Ihres Buches interessiert mich, weil ich selbst ein Kriegskind bin. Ich wurde 1944 bei einem Bombenangriff in Berlin geboren. (Lebe seit 51 Jahren in Amerika).

Ich habe mich mein ganzes Leben über mit der Nazizeit und diesem fürchterlichen Krieg beschäftigt und jetzt gerade in meinem Alter wieder kommen mir diese Zeiten nicht aus dem Sinn. Es ist bekannt, dass besonders in den Ostgebieten und in Berlin zehntausende von hilflosen Deutschen Frauen und Mädchen Opfer der Rache Russischer Soldaten wurden. Auch Mitglieder meiner Familie waren davon betroffen, aber es wurde nie darüber gesprochen. Ich habe oft darüber nachgedacht, was aus den "Russenkindern" und ihren Müttern wurde, wie die Mütter seelisch überlebt haben, und wie die Kinder damit fertig wurden.

Als ich auf dem internet nach Artikeln darüber suchte, fand ich Ihr Buch.Ich danke Ihnen dafür,  dass Sie den Mut hatten, über Ihr eigenes Schicksal und damit das von tausenden anderen Deutschen Ihres Alters zu sprechen.

Vielen Dank für Ihr Angebot Fragen zu beantworten. Ich werde Ihr Buch lesen, und dann Fragen stellen.

Viele liebe Grüße von

Ursula  im Staate Washington, USA



25. Januar 2017


Sersté Nastassia <nastassia.serste1@etu.univ-rouen.fr>

Dear Mrs Granum and all members of the Bow i.n.

Thank you for your wonderful website. Let me introduce myself. Involved in a European research project in History at the University of Rouen (France) about Vietnamese Amerasians who came to Europe and whose father was an American soldier during the Vietnam War (1955-1975) and whose mother is Vietnamese, I write to you today regarding my archival work. Please, don’t hesitate to share or forward my message to someone in particular or institution could be interesting for my research. I have two questions.


First of all, I would like to know if you know any archives or information concerning these mixed-race children in Europe. This topic includes:

- Vietnamese Amerasians in general

- The European aid to the Vietnamese Amerasians

- Vietnamese Amerasians who came to Europe (Operation Babylift, Boat People, Adoption, Refugees, Asylum seekers…)

- Vietnamese Amerasians adopted in Europe.

- The adoptive parents of these mixed-race children in Europe

- The biological parents of these mixed-race children


Secondly, may I ask you if you know Vietnamese Amerasians living in Europe today? Or if you know any support organisation for the Babylift to Europe or for Vietnamese Amerasians living in Europe ?


Thank you in advance for the time you will devote to my requests.


Kind Regards,

Nastassia Serste (Chibow Project)

Researcher



10. Januar 2017

Ich möchte Euch nochmals zum Jahresbeginn alles Gute wünschen, Gesundheit und viele große und kleine Freuden.

Wir sind derzeit wieder einmal auf der Spur eines russischen Vaters, bzw. einer Familie. Wir sind schon fast sicher, dass er es ist, auch gibt es schon Verwandte, die sich gemeldet haben, aber nur Enkelkinder des Bruders, keine direkten Nachkommen. Wir suchen weiter.

Und noch eine gute Nachricht: Gestern bekam ich den link für die Ankündigung der Buchpräsentation in New York.

http://russianamericanculture.com/events/literary-events/eleonore-dupuis-liberation-child 

Schaut bitte einmal hinein. Und vielleicht könnt Ihr den link auch auf Eure Homepage stellen, wenn Ihr das für gut hält. Vielleicht hilft es ja, die Russisch-Amerikanischen Beziehungen ein ganz klein wenig zu bessern.

Vor einem Jahr hätte ich das nicht einmal zu träumen gewagt! Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich mein bescheidenes Buch im Big Apple vorstellen darf! Ich bin begeistert.

Die Leiterin des Russian-American Cultural Centers hat die Ankündigung recht gut gestaltet, finde ich.  Sie hat praktisch das ganze Material, das ich ihr so nach und nach in den letzten Monaten geschickt habe, verwendet. Jetzt hoffe ich nur noch auf Publikum dort!

Liebe Grüße und nochmals Alles Gute für’s neue Jahr!

Eleonore





Einträge aus 2016


6. November 2016

Seit 2015 , durch die Vorstellung im Rahmen des Kriegskindertreffens , ist mir Eure Arbeit bekannt, war ich aufgewühlt

von dem Buch "Distelblüten" und freue mich sehr eine so wertvolle Gruppe -Betroffener- unter uns, im Kreise von -Born

of War i.n .(International -network) zu wissen.

Ich stelle mich wie folgt vor:  Heinz- Michael Ernst Sturm, Lebensbornkind, geboren im "Heim Pommern", Bad Polzin.

"IM LEBENSBORN GEBOREN - HERKUNFT VERSCHWIEGEN, ein Leben mit einer Lüge,- WARUM ?"

Ich bin ein Lebensbornkind, aber auch ein Kriegskind ! Ich gehöre zu der Generation die das Schweigen der Mütter quasi

mit der Muttermilch eingesogen hat.

Es gilt das Schweigen unserer Mütter zu durchbrechen, dem Unrecht ein Gesicht zu geben und Geschichte werden zu lassen.

Wir/ Ich können/kann nichts an dieser Tatsache ändern,- aber: Wir stehen in der Pflicht zu reden !

Wir dürfen uns nicht länger hinter einer falschen Scham verstecken !

Wir sind die letzen einer Kriegsgeneration in der das -Schweigen- Pflicht war !

Offen zu reden, - das sind wir uns selber Schuld, Zeugnis ablegen und nach Antworten und dem  W A R U M  zu suchen.

H.-Michael Sturm

Grpnheide/Mark, 5. November 2016 


3. November 2016

Spuren im Leben


Die  zahlreichen Geschwister meiner Mutter sind alle verstorben. Sie hatten spannende Lebensläufe und ich hätte diese gern aufgeschrieben – tat es aber nicht rechtzeitig. Die Spuren des Vaters sind jetzt schon verweht. Was bleibt von mir nach Hunderten von Jahren? Werden es nur die schwer auffindbaren Knochen und verwehte Asche sein? Meine Gene werden lange nachweisbar sein in den Ahnenreihen vieler Menschen. Jetzt habe ich sechs Enkel. Aber ich, meine Persönlichkeit und Erlebnisse werden vergessen sein. Dann  bin ich endgültig gestorben.


2012 sah ich in der libyschen Wüste Reifenspuren aus dem II. Weltkrieg, die schon Jahrzehnte überdauert hatten. Wandmalereien aus grauer Vorzeit konnte ich da betrachten. Welche Spuren werde ich hinterlassen? Meine Taten und Werke sind zu unbedeutend um in die Geschichtsbücher einzugehen. Ich könnte nur Worte hinterlassen.


Am Anfang war es schwer Erinnerungen in Sätze zu fassen, irgendwann ging es fast von selbst.  Es hat mir selbst gut getan, mein Leben zu reflektieren, einen Abschluss zu finden.

Inzwischen lernte ich viele Menschen kennen, die in ihrem Leben etwas vergraben haben, nicht darüber sprechen wollten und unter diesem Schweigen leiden. Ich möchte sie ermuntern, darüber zu schreiben. Stil und Grammatik sind völlig egal. Jeder kann seine Spur hinterlassen. Dafür sind uns  Worte und die Schrift geschenkt worden.

Mit dem ersten Blatt Papier ist der Anfang gemacht und nur dieser Anfang ist schwer.


Als Kind überlegte ich, was unsterblich sei und fand: Gedanken sind unsterblich, auch wenn das Papier, auf dem ich sie niederlegte vergangen sein wird.

WJB


30. Oktober 2016

Meine Botschaft für die Kriegskinder wäre die folgende:


Ihr seid das Gewissen unserer Zeit, ihr tragt die Geschichte in euch und mit euch und haltet das Andenken an Kriege und Konflikte lebendig, um uns allen die Botschaft weiterzugeben, dass Menschen von diesen Konflikten in der allerpersönlichsten Weise betroffen werden. Daher ist es so wichtig, eure Geschichten mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen, eure Stimme soll gehört werden.


Danke für deine Unterstützung!

Liebe Grüße


Agatha Schwartz, PhD



25. August 2016

Aufruf zur Mitarbeit:


Wir sind ein Forscherteam von 4 kanadischen Akademikerinnen, und wir arbeiten an einem Projekt zum Thema sexuelle Gewalt im Krieg in Deutschland und in Bosnien und Herzegowina.


Wenn Sie oder jemand aus Ihrer Familie sexuelle Gewalt im Zweiten Weltkrieg erfahren haben und wenn Sie bereit sind, Ihre Geschichte im Rahmen unserer Projekts in einer sicheren und anonymen Umgebung mit uns zu teilen, würden wir für Ihre Rückmeldung und Teilnahme dankbar sein.


Für Ihre Teilnahme am Projekt bieten wir Ihnen 30 Euro an.


Bitte kontaktieren Sie: Prof. Agatha Schwartz, agathas@uottawa.ca oder per Telefon 1-613-562-5800, Durchwahl # 7635.


Die ethischen Aspekte dieses Projekts wurden vom Komitee für ethische Fragen an der Universität Ottawa sowohl an der Saint Mary's University in Kanada gutgeheißen.


Agatha Schwartz, PhD

Full Professor / Professeure titulaire

Graduate Director, MA World Literatures and Cultures (LCM)

Director, Central and Eastern European Studies Research Group (CEESRG)


University of Ottawa / Université d'Ottawa

70 Laurier E. (251)

Ottawa, ON

K1N 6N5

Tél. 613-562-5800 #7635


Mit Agatha Schwartz habe ich ein sehr beeindruckendes Gespräch geführt. Es wäre wunderbar, wenn sich betroffene Menschen bei ihr melden würden. Ich leite auch Anfragen weiter.

Winfried



16. Mai 2016

Ich habe mir gestern ein besonderes Erlebnis gegönnt. In einer nahegelegenen Dorfkirche trat eine Gruppe der Donkosaken auf.


Ja, das ist immer wieder schön und sehr bewegend, auch wenn es an die Qualität von Serge Jaroff oder die des Staatlichen Akademischen Chors Moskau leider nicht mehr heran kommt. Ich erinnere mich immer wieder gerne an die Auftritte der Don Kosaken im Berliner Sportpalast in den 60ern, wo meine Mutter stets mit mir hin ging. In der Pause sprach sie dann immer die Sänger an, weil sie Russisch konnte. Heute singe ich selber im 2. Bass in einem Männerchor und letztes Jahr durfte ich hier in Berlin auf der Fête de la musique sogar die Legende von den 12 Räubern als Solo auf Russisch singen. Aber hier und auch in Russland will die Jugend von dieser Musik heute nichts mehr wissen und hört lieber Popmusik. Selbst meine Nichte in Kaliningrad will sie nicht hören. Schade, aber das ist wohl der Lauf der Welt.

Allen die beste Grüße aus Berlin

Alexander


8. Mai 2016

Liebe Distelblüten,

erst einmal vielen Dank für Eure Mails zum heutigen Tag!

Mein Bruder erzählt, dass unser Vater jedes Jahr an diesem Tag seine Orden herausholte, auf dem Tisch ausbreitete und an den Krieg dachte, den er ganz bewusst als Befreiung vom Faschismus erlebt hatte. In seinem Herzen war er Pazifist. Nach dem Krieg wurde seine Familie wegen ihrer Deutschstämmigkeit fast ausgerottet, und sein Leben war von Angst beherrscht.

Ich fühle mich sehr wohl in unserer Gruppengemeinschaft unter der Überschrift  Children born of war,  Unterabteilung Russenkinder. Wir können wie alle geborenen Kinder nichts dafür und bringen weder Schande noch Auszeichnung mit für die Umstände der Geburt, das besorgt die Gesellschaft mit ihren materiellen, rechtlichen und ideologischen Bedingungen. In gewisser Weise haben wir uns davon emanzipiert und nehmen die Menschenrechte für uns in Anspruch. Mitgefühl, Verständnis füreinander sowie Respekt vor der Subjektivität und Verzicht auf schnelles Urteilen  zeichnen unsere Treffen aus. Gute Basis für Brückenbauer.

Bei der Vorstellung ihrer ins Russische übersetzten Biographie hat Leonore Dupuis ein Tor  aufgestoßen: die Menschenverachtung des Krieges, dass die herrschende Macht sich anmaßt zu definieren, wer Freund und wer Feind ist und die wirkliche Erfahrung des Einzelnen leugnet, wurde thematisiert.  Es ging um Liebe und Verantwortung. Bei dieser Veranstaltung war kein Platz für die durch Gewalt entstandenen Kinder, das hätte an dem Tag nicht gepasst. Aber wer weiss, wie es noch weitergehen kann.

Ich hatte mich der österreichischen Gruppe angeschlossen, war herzlich aufgenommen,  auch meine Freundin, die aus Interesse mitgekommen war. Der Herausgeber von Leonores Buch war da, die Übersetzerin, mein Bruder war mit dem Nachtzug aus Minsk gekommen. Die offizielle Besetzung des Podiums kennt Ihr aus dem Programm, es war recht feierlich.  Renate aus Florida hatte Schals gehäkelt für die drei österreichischen Russenkinder in den russischen und österreichischen Nationalfarben,  für mich entsprechend deutsch.

Es gab natürlich auch Tourismus pur.  Moskau ist riesig, quirlig, überall wird gebaut, viel Altes renoviert oder vernichtet, auf jeden Fall war die Zeit zu kurz.

Ich wünsche Euch einen schönen sonnigen Tag, gute Gesundheit und Genesung

Herzlichst

Marianne


8. Mai 2016

Liebe Birgrit,

zuerst möchte ich Ihnen aufrichtig und sehr herzlich danken für alle Informationen, Texte,  Hintergründe .... die Sie mir geschenkt haben; vor allem aber für das Vertrauen. Neben den eigenen Vergegenwärtigungen der damaligen Zeit – mit vielem, was zu ihr gehörte – ist dieser Vertrauensbeweis für mich das Wichtigste.

Ich bin Jahrgang 1940 und habe eindrückliche Erinnerungen an das Kriegsende und die Jahre danach; allerdings keine, die mit Vergewaltigungen oder Ähnlichem zu tun haben; freilich solche, die von “Russen”, dem “Russe” oder dem “Iwan” handeln.

Für mich ist es gar keine Frage, dass es wichtig, befreiend, sinnvoll aber auch  schmerzlich ist, sich dieser privat-persönlichen und zugleich auch gesellschaftlichen Thematik zu stellen und sie zu reflektieren – in vielerlei Hinsicht.

Ganz zu schweigen von den oft katastrophalen Folgen für einzelne Menschen, sowohl aus dem “Volk” der Besiegten als auch der Sieger.

Deshalb möchte ich Ihnen auch zu diesem Buch gratulieren und Sie ermutigen, mit dem Kreis der Betroffenen weiter zu arbeiten und die Öffentlichkeit teilhaben zu lassen an Erfahrungen und Erkenntnissen.

Die weite Thematik “der Feind”, das Fremde, Rache/ Vergeltung und in all dem “Beziehungen” - einschließlich aller emotionalen Zusammenhänge - hat sich ja keineswegs erledigt (was hat sich denn überhaupt je erledigt?), sondern neue Aktualität gewonnen, wenn auch mit anderen Akzenten.

 

Wir werden ganz sicher nicht zum letzten Mal uns in unserem literarischen Arbeiten und Nachdenken mit dieser Materie beschäftig haben.

Ich freue mich wie Sie auf unsere Zusammenarbeit und grüße Sie herzlich.

Ihr CL


18.April 2016

Uli schenkte mir das Buch von Sabine Bode - "Die vergessene Generation". Ich kannte es nicht und wir fallen aus dem Zeitraster schon heraus. Aber mit diesem Text kann ich ältere Geschwister und Freunde besser verstehen. Ein Buch, dass mir viel gegeben hat.


13. April 2016

Dear All,

 

Over the weekend, the 1st of April to the 3rd of April this year, the group of the German Russenkinder-Distelblüten (Russian Kids - Flowers of the Thistles) had their 3rd annual meeting in Leipzig, and I was able to attend the first time.

 

Out of 30 members 19 met on this weekend, with quite a lot of newcomers, like me.

Of course all of us are now about 70 years of age, due to the end of the 2nd World War and our active biological fathers being members of the Red Army at that time.

 

Some of us enjoy their life as a result of a rape, but there are quite a lot of us being born out of love affairs between Russian Army members and German women. For all of us it is true, that none of us had the opportunity to grow up together with our biological fathers. The Red Army did not tolerate relationships of their army members with German women - the enemy. Those soldiers having had a love affair, have been sent back home to the Soviet Union quite soon, after this case became public. No later communication (letters) were allowed at all, so the mothers and the babies in Germany did not know at all anything about the whereabouts of their Russian partners/fathers.

Offsprings of love affairs, as well as those kids, growing up as a result of a rape, for sure have different opinions about their fathers. Those kids born in love knew at least the name of their fathers, also some times a home address, an age and the army rank.  Quite often as well there have been photos of him, sometimes together with the German mom and the baby. All of that is not known to those kids being the result of a rape.

 

So a few of our Russian Kids have been able to trace their fathers links and the members of the later families (step brothers and sisters), after the wall was broken and it was possible to use former Red Army registries.

 

For all of us it was very interesting to hear about the different cases and how all of them managed to grow up. For sure, a couple of tears could not be avoided by either speaking about the past, or listening about the so different stories. For sure we all felt like meeting now with sisters and brothers and we will try to stay in communication with each other in the future. Hopefully we can meet again in good health next year for the next annual meeting to come.

 

Thanks to our friends who organized and prepared this meeting, but also to all, who did not mind driving quite a bit to join in and make this meeting a success.

With best regards!

Uli



12. April 2016

Liebe Distelblütenschwestern und Distelblütenbrüder,

 

nun bin ich auch wieder von meiner Rundreise zurück gekommen, die mit Euch allen vor über einer Woche in Leipzig begann.

 

Habt herzlichen Dank für die gute Vorbereitung und Begleitung des für Euch dritten Treffens in Leipzig, das für mich das erste Treffen mit Euch war.

 

- Es war schön Euch Distelblütenschwestern und -brüder diesmal in Leipzig persönlich kennen zu lernen.

 

- Es war schön, für mich zugleich bewegend, einen Teil Eurer Lebensgeschichte zu hören, mit dem wir alle in einer besonderen Form verbunden sind, beginnend mit der Erzeugung durch unsere biologischen Väter.

 

- Es war schön Euch zuzuhören, wenn auch manchmal mit einer Träne dabei, Euch in die Augen sehen zu können, Euch jedoch auch in die Arme zu nehmen, denn wir haben etwas ganz Besonderes an und in uns, wir sind Distelblüten!

 

- Es war schön mit Euch in Leipzig dabei sein zu dürfen an diesem so in einer besonderen Art von Familientreffen, auch wenn es ca. 70 Jahre gedauert hat, so zusammen zu kommen.

 

- Es war schön, lass uns den Kontakt halten und wenn möglich alle zusammen im kommenden Jahr wieder gesund irgend wo treffen. Wir haben das verdient als Mitglieder dieser Großfamilie.

 

Ich nehme Euch alle aus der Entfernung in die Arme, grüße Euch herzlich und wünsche Euch alles Gute!

Euer neuer Distelblütenbruder

Uli


5. April 2016

Unser " Distelblüten-Russenkinder-Treffen" in Leipzig (1.-3. April 2016) war ein voller Erfolg. Das Wiedersehen mit den schon "Bekannten" und das Kennenlernen der vielen "Unbekannten" war für mich ein wunderbares Geschenk - ein sehr herzliches DANKESCHÖN EUCH ALLEN. Ihr habt mir zugehört!

Renate



22. Januar 2016

Wen soll ich und wie soll ich wen anreden, der oder die von diesem Schicksal betroffen sind? Und wo soll ich anfangen, meine Gedanken darüber auszubreiten, obwohl ich nicht davon betroffen bin? Ich erzähle einfach einmal von einem Telefonat mit Gunter, einem Schulfreund aus Ostritz von mir und einem Betroffenen aus dem Buch "Distelblüten". Irgendwie sind wir auf das Thema "Besatzungskinder" gekommen, da der Vater meiner Kinder ein Besatzungskind ist, allerdings das eines amerikanischen Soldaten. Da ich schon seit meiner Kindheit weiß, dass der Vater von Gunter ein Russe ist, hatten wir natürlich gleich dieses Thema. Er gab mir den Tipp mit der Geo 5/15, welche ich natürlich sofort bestellte und die Artikel von allen davon Betroffenen interessierten mich sehr. Ich bin seitdem immer wieder im intensiven telefonischen Kontakt mit Gunter und bekam auch das Buch zugesandt.

Das Buch "Distelblüten" hat mich so gefesselt und beeindruckt; ich musste es immer wieder und wieder beiseite legen und erst einmal verarbeiten. Da sind Frauen vergewaltigt worden und das Kind war trotzdem willkommen. Da war andererseits Liebe vorhanden und das Kind ein Leben lang beiseite geschoben worden. So viele verschiedene Menschen haben ihr Schicksal erzählt, welches mich sehr berührt und erschüttert hat. Jetzt ist  die Lebensgeschichte von Gunter so richtig bei mir angekommen. Da alle Erzählungen authentisch sind, fühlt man natürlich auch ganz anders und auch die Gedanken sind anders. Ganz besonders gefällt mir die Schreibweise der einzelnen Erzählungen, mal ganz einfach, dann wieder sehr gewählt ausgedrückt. Nun kann ich an jedes Kapitel auch ganz anders und ruhiger herangehen und muss auch nicht alles hintereinander lesen. 

Jedenfalls hat das Thema "Russenkinder" durch das Lesen des Buches bei mir einen ganz besonderen Platz im Herzen eingenommen, weil man es in dieser Form noch nie erwähnt hat. Meine Mutter hätte bei der Lesung in Ostritz auch noch viel zu Gunters Vater beitragen können, aber leider ist sie schon verstorben. Sie hat mir erzählt, dass sein Vater ein hübscher Mann gewesen, es auch Liebe gewesen sei und er ein Georgier und nicht - wie im Buch von Gunter geschrieben- ein Russe sei. Das ist schade, dass Gunter über seinen Vater vielleicht nie etwas erfährt.

Da ich in unserer Begegnungsstätte viel mit noch älteren Leuten zu tun habe, die den Krieg erlebt haben und vertrieben worden sind, kommt jetzt ein noch interessanteres Thema hinzu - nämlich "Russenkinder". Mal sehen, wie die Meinungen zu Russen auseinander gehen  bzw. die Stimmung nach dem Vorlesen vieler Passagen und Beiträge aus dem Buch.

Ich bedanke mich bei allen "Russenkindern" für ihre Offenheit und den Umgang mit ihrem Schicksal.

Heute Abend werde ich im SWR nach 22.00 Uhr im "Nachtcafé" die Diskussion mit Herrn Winfried Behlau ansehen. Das war auch wieder ein guter Tipp von Gunter! Ich bin interessiert!

RH



8. Januar 2016

Ich erhielt zu Weihnachten von meinem jüngsten Sohn das Buch SECONDHAND-ZEIT - LEBEN AUF DEN TRÜMMERN DES SOZIALISMUS, SURKAMP-VERLG, geschrieben von Swetlana Alexijewitsch, die 2015 den Nobelpreis für Literatur erhielt, was mich sehr interessiert und beeindruckt hat. Die Autorin erhielt dafür ebenso 1998 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und 2013 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Die Vorstellung dieses Buches lautet: “Geboren in der UdSSR - das ist eine Diagnose.” Wer das Russland von heute verstehen will, muss dieses Buch lesen. Swetlana Alexijewitsch formt aus den erschütternden Erfahrungen von Menschen die zwischen Neuanfang und Nostalgie schwanken, den Lebensroman einer noch nicht vergangenen Epoche.”


In diesem sehr lesenswerten Buch wird u.a. auf Seite 235 von einem Soldaten der Roten Armee im 2. Weltkrieg berichtet, der folgende Aussage macht: “Es gab keine Deutsche zwischen zehn und achtzig, die wir nicht gefickt hätten! Alle, die dort 1946 geboren wurden, sind “russisches Volk.”

“Der Krieg rechtfertigt alles … ja, das hat er …”

(Ich hatte Glück, kam nicht in ein sowjetisches Kinderheim, ich gelangte 1957 durch die Flucht aus der SBZ/DDR mit meiner Mutter in die BRD.)

Dieser Satz oben ist sehr klar und deckt sich inhaltlich in etwa mit meiner eigenen Aussage zu meinem Geburtstag: “Es wäre interessant mal in den standesamtlichen Einträgen nachzuforschen, wie viele Kinder in dem damaligen Sowjetischen Besatzungsgebiet von 1945 dann 1946 geboren wurden?!” Das bezieht sich neben Vergewaltigungsopfern, so wie wir, auch auf “Beziehungsresultate” von deutschen Frauen mit Angehörigen der Roten Armee.


Vor diesem Buch hatte ich DAS STALIN EPIGRAM von Robert Littell gelesen, Fischer Taschenbuch Verlag, das so vorgestellt wird: “Russland in dunkelster Zeit - und ein Dichter bietet Stalin die Stirn - Moskau 1934: Millionen von Bauern verhungern, während Stalins Schergen die Städte durchkämmen und willkürlich Regimegegner verhaften. Auch der berühmte und angesehene Dichter Ossip Mandelstam ist in Ungnade gefallen. Dennoch beginnt er mit der Niederschrift eines großen Gedichtes, mit dem er das Volk aufrütteln will: das Stalin-Epigramm. Seine Frau Nadeschda und seine junge Geliebte, die betörend schöne Schauspielerin Zinaida, bangen um sein Leben. Denn jeder einzelne der sechzehn Verse kann für ihn den Tod bedeuten. “Ein erschütterndes, ein spannendes Buch.” NDR


Auch dieses Buch ist lesenswert und beschreibt die Zustände in der damaligen UdSSR vor dem 2. Weltkrieg, also in der STALIN-ZEIT, die dann zum in der Sowjetunion zum sogenannten Großen Vaterländischen Krieg mit dem Deutschen Reich führte.


Nur zur Info, mein erst kürzlich verstorbener Schwiegervater geriet als jugendlicher Flakhelfer in Breslau in sowjetische Kriegsgefangenschaft, der danach in ein Gulag in Sibirien unter Tage geschickt wurde, dies überlebte und durch Adenauers Vermittlung es schaffte in die Bundesrepublik zurück zu kommen.


Noch leben einige wenige Zeitzeugen dieser Generation, so wie Deine Mutter, und meine nun in diesem Frühjahr bald 92-jährige Patentante, die ich Ende des Monats wieder im Fischland an der Ostsee besuchen möchte.  U.B.









Hier die Gästebucheinträge des Jahres 2015




31. Dezember

Könnten Sie mir bitte helfen, das Buch nach Kanada geliefert zu bekommen? Ich habe bei mehreren Online-Quellen versucht (Marcus Verlag, amazon.de), aber es ist leider keine Lieferung nach Kanada möglich. Das Buch ist sehr wichtig für mich, da ich an der University of Ottawa tätig bin und an einem Forschungsprojekt über Kriegsvergewaltigungen in Deutschland und Bosnien arbeite. Unser Projekt interessiert sich ganz besonders für die Kinder der vergewaltigten Frauen und ihre Lebensgeschichten.

Hierdurch möchte ich zugleich Kontakt zu Ihrer Gruppe aufnehmen.

Mit herzlichen Grüßen aus Ottawa

Prof. Dr. A. S.

Ich vermittele gern den Kontakt - Winfried



14. Dezember

Danke für den Hinweis auf die "lange Nacht" im dlf am 12.12. mit dem Thema Besatzungskinder. Ich habe die Sendung leider nicht bis zu Ende gehört, weil ich dann doch irgendwann eingeschlafen bin. Allerdings bestimmt nicht vor Langeweile, ich fand die Sendung höchst interessant, berührend, auch sehr ausgewogen stimmig und immer wider auch sehr informativ. Ich habe mich zwar schon intensiv mit dem Thema beschäftigt, da ich selbst Als "Russenkind" Betroffene bin, aber einiges war ganz neu für mich, nicht nur die sehr persönlichen Lebensgeschichten wie von Marianne und Winfried, denen ich hier ganz besonders für ihren Mut, ihre Offenheit und ihr Engagement gratuliere.

Gibt es einen Mitscnitt oder einen Link, um sich das ganze nochmal anzuhören? rh


Antwort: Ja, auf die Startseite gehen. Dort ist der Link zur Mediathek. Später gilt: Mitschnitt von mir als Mailanhang anfordern. Winfried.



Am 16.November

durften wir, Gunter und ich,  im St. Antonius Stift in Ostritz / bei Görlitz unser Buch "Distelblüten..." vorstellen und eine Lesung durchführen. In Ostritz ist Gunter aufgewachsen.

Der Leiter des Antonius Pflegestiftes hatte die Einrichtung zur Verfügung gestellt und selbst im Ort dafür engagiert geworben. Ihm gebührt unser Dank.

Anlass der Lesung war die Friedensdekade. Ort der Lesung, der Andachtsraum, in dem sonst die Gottesdienste stattfinden. Das Rednerpult für unseren Auftritt stand vor dem Altar. Da wurde sogar mir als religiös nicht Gebundene feierlich zumute.

Wir waren beide aufgeregt, Gunter und auch ich. So ganz locker schütteln wir eine solche Lesung doch nicht aus dem sog. Ärmel.

Für Gunter war es ein "Heimspiel" und er sagte mir einige Tage später, er habe an dem Abend ein kg abgenommen!!


Als 19.15 Uhr einige Heimbewohner im Saal erschienen waren, war ich noch etwas skeptisch. 19.30 Uhr war der Beginn. Würden die Ostritzer Bürger noch kommen? Dann kamen sie! Stühle und Bänke mussten noch hereingetragen werden. Die meisten kannten Gunter und begrüßten ihn. Das war schon ein tolles Gefühl. Es waren ca 70 Ostritzer da.

In einer Pause gab es viele persönliche Gespräche. Vor allem mit Gunter. Er erfuhr an diesem Abend, was er früher hätte wissen wollen.

"Dein Vater war ein hübscher Mann. Ein Frauenschwarm". " Deinen Vater kannten wir. Er hat bei uns Holz gehackt." usw. Die Ostritzer Bevölkerung wusste also, was Gunter nicht wusste. Wer sein Vater war, wie er aussah, dass er und seine Mutter eine Beziehung hatten u. mehr.

Das war für ihn ein bewegender Abend. Auch für mich.

Es gab viel Interesse an unserer Sache im anschließenden Gespräch. Ein dem Anlass angemessener Abschluss war das gemeinsame "Vater Unser". Der Gemeindereferent hatte an unserer Veranstaltung teilgenommen.

Dank auch an Gunters Sohn und seinen Enkel, die die Technik bedienten und unsere Lesung mit Bild und Ton begleiteten.

Von den Ostritzern wurden 17 "Distelblüten ..." Bücher erworben.

Eine gelungene Veranstaltung.

Ich habe eine nächste Lesung, gleich am 4. Januar in Löbau und ich hoffe, es werden 2016 weitere folgen.

Die Menschen sind interessiert! Ich möchte alle Mitautoren ermutigen.

Birgrit


29. September

Liebe Disteln,

sicher kennt Ihr meine Ambitionen, unser Sein in Verse fassen zu wollen. Und wenn sie auch literarisch nicht der ersten Klasse entsprechen, so setzen sie sich dennoch mit unserem Schicksal auseinander und lassen hoffentlich eine Erinnerung an uns erkennen.

Gerne werde ich Euch auch noch andere Distelgedichte präsentieren, die ich an meiner Bienenhütte am Hügel schreibe und selbst Freude daran habe.

Euer Reinhard /Riwan


Eine Distel der Russenkinder Distelblüten


Es wächst eine Distel bei mir auf dem Hang.

Sie leuchtet herüber, ich seh sie gern an.

Stechende Blätter, aber steht schön in Blüte,

sind leuchtend lila, wird mir wohl im Gemüte.


Ich erkenn in der Distel mein eigenes Sein,

außen sehr stachlich, im Herzen doch rein.

Steh oft am Wegrand und nicht sehr beachtet,

dort sehe ich viel, bin hell, nicht umnachtet.


Sehe viele Menschen im beständigem Lauf,

fließen eilends vorüber, halt sie nicht auf.

Will nicht mehr sehen den ständigen Fluss,

sitz gern am Hügel, daran hab ich Genuss.


Am Hügel, da denk ich sehr oft auch daran,

wie versteckt es mit meinem Dasein begann.

War nicht das Kind, so, wie andre genormt,

stammte vom Russki, das hat mich geformt.


Den Namen vom Vater, den kannte ich nicht,

doch in meinen Träumen seh ich sein Gesicht.

Die Mutter hat später von ihm kurz erzählt,

hieß Nikolai, sie nicht mit Gewalt ausgewählt.


Nikolai war Offizier im russischen Bataillon,

stationiert nach dem Krieg in Sudentenregion.

Bin dort geboren, bis man Deutsche vertrieb,

ohne Heimat, daher hab ich Russland sehr lieb.


Ich seh meine Distel, denk an die andren dabei,

sich in Leipzig getroffen, ein freudiger Schrei.

Wir, zusammen, siebzig Jahr nach dem Krieg,

Schade, dass so lang dieses Thema man mied.


26. September 2015

Es ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Ermuntern möchte ich durchaus hier Einzelbeiträge einzubringen. So habe ich in den letzten drei Wochen für mich beeindruckende Meldungen erhalten, die aber als privater Beitrag gedacht waren. Dafür danke ich.

Winfried


3. September 2015

Lieber Herr Behlau,

zusammen mit Ihrem Buch “Distelblüten” (das ich  in Zürich bestellt hatte) habe ich von Ihnen, zu meiner grossen Überraschung, noch ein paar so nette Worte und ein richtiges kleines Kunstwerk bekommen. Für Beides möchte ich mich bei Ihnen sehr, sehr herzlich bedanken. Das war eine ganz besondere Freude für mich.

Inzwischen habe ich das Bändchen mit grösstem Interesse und tiefer Anteilnahme gelesen. Wie gut, konnten wenigstens ein paar Dutzend Menschen, die ein ganzes Leben lang, zusammen mit ihren Müttern und Vätern und der ganzen Familie durch dieses Schweigen gelitten haben, endlich darüber sprechen, sich damit von der jahrzehntelangen Last befreien und den Bann des Tabu’s durch deren Offenlegung brechen. Ihr Beispiel wird gewiss noch vielen Betroffenen helfen, auch sich befreien zu können.

Ich erinnere mich nicht genau, aber ich hatte Auszüge aus den “Distelblüten” entweder in der Zeitschrift “Geo” oder im “Stern” in einem Café gelesen. Da ich mich mein ganzen Leben lang brennend für alle Facetten der unheilvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts  interessierte und mich seit Jahrzehnten intensiv (ich bin heute 86 Jahre alt) mit Hilfe von unzähligen Büchern informiert habe, war es für mich eine Selbstverständlichkeit, auch über diesen Aspekt mehr und so persönliche Aussagen erfahren zu dürfen.

Ich gratuliere Ihnen und Ihren ehemaligen “Mit-Leidenskindern” herzlich und wünsche Ihnen Allen alles Gute..

Mit freundlichen Grüssen     L         


15. August 2015

Während meines Reha Aufenthaltes in der Median Klinik Berggießhübel erhielt ich die Möglichkeit eine Lesung zu unserem Buch zu machen. Der erste Auftritt mit meiner neuen Hüfte.

Es war brütend heiß und auch am Abend war es in dem Veranstaltungssaal noch wie in einem Schwitzkasten.

Es waren sechs Interessierte gekommen. Vielleicht war es den Leuten zu heiß oder das Thema nicht willkommen.


So war es im kleinen Kreis ein sehr offenes Gespräch. Einige Textstellen las ich und über andere der Autoren erzählte ich.

Der Videoeinspieler "Eigentlich" bewegte.


Immerhin wurde eine Stunde und 15 min daraus.

Bemerkenswert war das, was eine der Teilnehmerinnen berichtete.

"Meine Mutter hat oft erzählt, dass sie Zeuge von Vergewaltigungen war. Als ein Russe ein vierzehnjähriges Mädchen vergewaltigen wollte, ging deren Mutter dazwischen.

Ihr wurden mit dem Gewehrkolben die Zähne ausgeschlagen. Sie konnte die Vergewaltigung der Tochter nicht verhindern" aber, so berichtet die Frau weiter: "Meine Mutter hat solche Handlungen nie verurteilt. Sie hat immer gesagt - auch die Deutschen haben das getan. Und ich weiß nicht, ob nicht mein Mann oder mein Bruder auch solche Taten begangen haben - "

Bei dieser Aussage habe ich Gänsehaut bekommen.

Ich habe das so bisher von noch keinem gehört. Bereit zu sein

zu dem Eingeständnis, auch die Männer der eigenen Familie, die im Krieg waren, könnten unter diesen Umständen dazu fähig gewesen sein. Dem geliebten Mann, dem lieben Bruder, dem Sohn trauen wir das nicht zu.

Auch aus meiner Familie waren zwei Söhne meiner Großmutter, die Brüder meiner Mutter an der Ostfront.Sie sind nicht zurückgekommen. Keiner mag glauben, dass auch sie unter Kriegsbedingungen anders gewesen sein konnten als in Friedenszeiten. Und über die, die dann gefallen sind, lässt die lebenslange Trauer keine solche Vermutungen zu.

Mich hat dieses Gespräch sehr nachhaltig berührt.

Die Kulturverantwortliche der Klinik hat für zwei ihrer Verwandten unser Buch bestellt.

Birgrit


10. August

Schade , daß wir alle so weit auseinander wohnen und man sich nicht persönlich austauschen kann , es wäre sicher schön zu erfahren wie jeder einzelne mit dieser Situation umgeht und der Suche nach seiner Indentität . Es ist gut von Anderen etwas zu erfahren und das Buch trägt dazu bei

Schönes Wochenende Margitta

(Anmerkung. Man kann auch telefonisch Kontakt aufnehmen. Winfried)


5. August 2015

Ich habe mir das Buch Distelblüte auch sofort gekauft und nicht aufgehört  zu lesen, immer schon habe ich mich gefragt, ob es nicht noch andere Menschen mit dem gleichen Schicksal gibt und mich dann gefreut auf diese Seite gestoßen zu sein. Vor Jahren habe ich immer Russenkinder bei Google eingegben aber nie etwas gefunden, ich wohne in B. und kenne nur eine Frau die aus einer Liebesbeziehung ihrer Mutter zu einem Russen stammt und habe ihr gleich das Buch Distelblüter empfolen. Freue mich über die Eintragungen im Gästebuch.  Liebe Grüße Margitta


20. Juni 2015

Liebe andere RuKi´s

erst seit kurzem stehe ich im Birgrit-Mail-Verteiler, und aus der Gruppe kennt mich außer Winfried und Birgrit keiner. Vielleicht ist es nicht mal aufgefallen, dass ich dazugekommen bin… Ihr alle habt Euch mehr oder weniger bereits bei Treffen kennengelernt  - ich hingegen bin erst jetzt auf Euch gestoßen, bei einem weiteren meiner vielen Anläufe der Suche nach Menschen mit gleichen Vorfahren, also deren Väter  der Roten Armee angehörten. Erst stieß ich auf den Berliner Verein um Anatoly, war da aber quasi etwas falsch, weil ich meinen Vater nicht mehr suchte, denn ich hatte ihn schon vor 45 Jahren gefunden. So entstand ein Mail-Kontakt zu Eurer Gruppe  und ich bekam auch das Buch „Distelblüten“ zugeschickt und hab es doch recht bewegt gelesen, welche Lebensschicksale Ihr zum Teil habt erfahren müssen. Für unsere Herkunft können wir alle nichts. War aber  permanent ein wichtiger Teil meines Lebens. Auch ich wollte mehr über diese Sow-jetun-ion. wissen, fuhr auch hin zu meiner Verwandtschaft und fand bestätigt, dass es die sprichwörtliche russische Seele unter den Menschen dort tatsächlich gibt. Nun konnte ich mich auch besser verstehen. Aber die Politik der letzten Jahre steht dem ja dimateral entgegen. Führende pol. Kreise sehen in den Russen einen neuen /alten Feind, wollen ihn sehen und suchen ihn geradezu. Deshalb bin ich auch sehr kritisch geworden, mit dem, was heutzutage alles zu lesen und zu hören ist, was uns als „Wahrheit“ tagtäglich in den Medien erreicht. Wohne leider in einer dünn besiedelten Gegend, in der es schwer ist, Gleichgesinnte zu finden. Dabei wäre es gerade an uns, sich über das Persönliche hinaus für Frieden zwischen den Völkern einzusetzen.

Will damit mit meiner Vorstellung enden. Wer mehr lesen will, findet etwas von mir unter dem Link „FORUM - 9. Mai“ auf „unserer“ Internetseite. Für die Einrichtung dieser Internetseite gehört all denen mein großer Dank, die viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit für die  „Grundinstallation“  und permanente Aktualisierung aufgebracht haben und aufbringen.

Vielleicht höre ich mal von dem einen oder anderen. Es würde mich freuen. Denn nach Leipzig zu einem möglichen weiteren Treffen werde ich nicht kommen können. Ich wohne an der Grenze Land Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern.

So grüße ich Euch alle (Ihr,  die wir letztlich doch weiträumige Verwandte sind) unbekannterweise und wünsche Euch bestes Wohlergehen.

Waltraut


14. Juni 2015

Bis erst gestern durch Zufall über die Vorstellung

des Buches " DISTELBLÜTEN" gestolpert. Bis gestern glaubte ich der einzige RUSKI auf der Welt zu sein.


69 Jahre Schweigen. Gratulation ich muss schon sagen, das hatte ich nicht mehr erwartet.

Jetzt muss ich lesen, lesen..


PS:

Ernesto ist mein Künstlername.

Hat etwas mit dem Ruski zu tun.


11. Juni 2015


Heute melde ich mich noch einmal zu Wort. Mit einem Hinweis an alle, die diese Seite lesen, sich zu Wort gemeldet haben, gern mit der Russenkindergruppe in Gedankenaustausch treten möchten, aber die große Internetplattform noch meiden möchten.

Ihr findet ja hier eine mail Adresse, das ist die von Winfried, der Ansprechpartner unserer Russenkindergruppe ist. Wer dahin schreibt und das dann freigibt nur für die Gruppe, kann den Austausch im größeren Rahmen, über unseren Gruppenverteiler, aber dennoch intern pflegen.

Ich schließe mich Josi an, dass bei uns natürlich Interesse besteht, wenn Ihr Euch hier zu Wort meldet, mehr zu erfahren. Und ich möchte Euch Mut machen, Euch zu öffnen. Uns allen hat das gut getan.

Ich schreibe das jetzt für die, die gern in unsere Gruppe integriert sein möchten. Seit unserem Treffen im März sind das Vier. Euch möchte ich sagen, schreibt Eure Geschichte auf. Muss nicht für ein Buch sein, für Euch selbst oder in Gedanken an die Mutter oder den unbekannten Vater, das ist befreiend. Sich frei schreiben.

Eine sehr herzliche Begegnung hatten wir in Hannover. R., die weiter unten einen Beitrag geschrieben hat, kam spontan zu der Abendveranstaltung und wir konnten uns persönlich kennenlernen. Das war so schön und ist immer gut. Ich denke du - R. - wirst dich bald allen zu erkennen geben.

Mach es über eMail. Geht auch über meine: birgritkaren@aol.com denn Winfried wird jetzt erst mal wohlverdienten Urlaub machen.

Birgrit


9.Juni 2015

Dankeschön, liebe Brigrit und lieber Winfried für Eure ausführliche und aufschlussreiche Berichterstattung aus Hannover. Das ist ja alles wahnsinnig spannend und sehr interessant. Unglaublich, wie plötzlich über alles gesprochen werden kann und wird. Gut, dass endlich das große Schweigen beendet wird.


@Uli: schön, dass du zu uns gefunden hast, herzlich willkommen in unserer wunderbaren Gruppe und unserer wunderschönen Internetseite.Ich glaube, Du könntest uns über Dein Schicksal noch mehr erzählen. Ich lese da vieles aus Deinen worten heraus.

Josi



6. Juni 2015

Nur durch Zufall bin ich auf diesen Link gestoßen.

Liebe "Brüder und Schwestern" des Zeugungstages 8. Mai 1945 und um diesen Zeitpunkt herum. Ich habe mich oft gefragt, ob man nicht einmal die Geburtsregister in Deutschland um den 10. Februar 1946 (mein Geburtstag) befragen sollte. Wird die Zahl 100.000 "Russenkinder" wirklich ausreichen? Als Kind dachte ich immer ich wäre allein ohne richtigen Vati, der Ehemann meiner Mutter fiel in Orel 1943 und wurde bei uns zu Hause von meiner Mutter und meinem Bruder Vati genannt. Erst sehr viele Jahre später musste ich erkennen, dass ich viele "Geschwister" habe.

Ich erfuhr im Alter von ca. 4 oder 5 Jahren in der damaligen DDR davon (dort war zu dieser Zeit das Thema tabu), dass "mein Vati", der Vater meines 6 Jahre älteren Bruders, der mit 16 Jahren dort verstarb, nicht "mein Vati" war. Meine Mutter erzählte es mir, als ich sagte: "Die bösen Russen haben meinen Vati erschossen!" Um zu verhindern, dass ich auf diese Aussage in der Öffentlichkeit Probleme erhielt, erzählte sie mir, dass mein Vater ein russischer Soldat (Offizier) war, sie sei vergewaltigt worden. Die Welt brach damals für mich zusammen. Mit 11 Jahren (ohne meinen Bruder) flüchtete meine Mutter dann mit mir "in den Westen". Nach der Wiedervereinigung bin ich sehr oft dort zu Besuch gewesen, wo die Vergewaltigung geschah und ich 11 Jahre meines Lebens verbrachte. Meinen Vater habe ich immer vermisst.

Ich grüße alle "Brüder und Schwestern"!

Uli


30. Mai 2015

Liebe Distelblüten, der Filmbeitrag von Knud Vetten war sehr schön gemacht. Ich glaube, er brachte vielen Zuschauern erstmals diese Thematik nahe. Von vielen meiner Facebookfreunden erhielt ich ein sehr positives Feedback. Das Thema wurde trotz der Kürze der zur Verfügung stehenden Sendezeit sehr informativ gestaltet, wobei mir auch viele schrieben, dass sie gern die ganzen Geschichten erfahren hätten. Einige haben das auch auf der Facebookseite von Exakt kommentiert und angeregt, doch eine längere Sendung zu machen und jedem einzelnen Schicksal mehr Zeit zu widmen. Die mdr-Redaktion war von dem Film  sehr angetan. sie antworteten auf Facebook auch, dass sie darüber nachdenken und an dem Thema dranbleiben. Schön wär es deshalb, wenn diejenigen von uns, die auf Facebook zugange sind, wenigstens Gefällt mir anklicken und den Fernsehsender auch mal loben würden.

Josi



28. Mai 2015

Habe mir die Sendung angeschaut.

Ich hatte für mich lange das Thema beiseite gelegt, nachdem ich vor ca. 15 Jahren, als ich die Wahrheit erfuhr, einiges unternommen hatte, um vielleicht eine Spur meines Vaters zu finden.

Leider nicht erfolgreich, aber für mich selber doch von Bedeutung.  Habe russisch gelernt, war auch öfter in Russland, um nachzuspüren, wie es sich für mich anfühlt, - dort;  russische Seele (wenn es sie denn gibt) in mir zu entdecken.

Das waren meine Versuche, zu einer inneren Ganzheit zu gelangen, so etwas wie ein später Heilungsprozess, wenn das nicht zu dramatisch klingt.

Und doch rütteln solche Berichte oder auch die Sendung wieder an dem scheinbaren Frieden.

Damals war ich damit zufrieden, es wenigstens versucht zu haben, aber ich merke, es lässt mich nicht los. Manchmal sind es Kleinigkeiten, wie die Frage, ob mein Vater dieses oder jenes Buch vielleicht auch gelesen hat, ach und vieles mehr.

Jetzt war ich augenblicklich davon angerührt, ob nicht ein Austausch mit anderen Suchenden, vielleicht auch mir noch einmal Hinweise geben könnte und vor allem empfinde ich so etwas wie eine Geschwisterlichkeit, wenn ich das so benennen kann.

Ich merke mein Bedürfnis, mich mitzuteilen und auszutauschen, dem ich jetzt hier einfach mal nachgegeben habe.

Du bist den Weg gegangen, über Deine Biographie zu schreiben und zu sprechen. Das muss doch mit einer großen inneren Veränderung einhergegangen sein, so zu sich zu stehen und sich anzunehmen, mit sicherlich auch grosser positiver Resonanz von den Zuhörern, die zurückwirkt.

Also, nochmals danke und einen herzlichen Gruß

R


23. Mai 2015

A very strange thing: The German soldiers here registered the children the soldiers had with Norwegian girls, the Lebensborn-register has about 12.000 German-Norwegian children in their archive. But no one has ever tried to find the Russian-Norwegian children here, except for the work I have been doing the last 15-20 years. I have not found many children, about 18, and I have registered them in a manuscript that I call "Father, where are you?" I am quite sure there are several more Russian-Norwegian children, but nothing has been published about these children and their life and search for their fathers' families, except for a few tv programs. I am sure we could find more children if articles about them could be published.

I have located the families of many Soviet soldiers/fathers in Russia, Ukraina and Belarus, and I have brought some of these children together with their fathers' families. I am a retired newspaper journalist, and I have also worked with the national tv station (and still do) in locating the families in the east on behalf of the Norwegian children/families. Together with a friend we started a very popular tv program in 1996, locating people all over the world and connecting family members.

I am living in Trondheim, and I have spent 34 years as a journalist with "Adresseavisen", the oldest newspaper in Scandinavia, and a year with television.

Per



22. Mai 2015

There is also a union for Russian-Norwegian children in Norway. There were 100.000 Russian POW in Norway in 500 camps all over the country. 5000 Soviet soldiers in Northern Norway from Septemner 1944 - August 1945. 13.370 prisoners died in prison camps here. We do not know how many Russian-Norwegian children there are in Norway.

Es gibt auch eine Gemeinschaft Russisch-Norwegischer Kinder in Norwegen. Es gab 100.00 russische Kriegsgefangene in 500 Lagern in Norwegen. In Nord-Norwegen gab es  vonSeptember 1944 bis August 1945 5000 Sowjetsoldaten. 13370 Gefangene starben in Gefängnislagern. Wir wissen  nicht, wie viele Russisch-Norwegische Kinder es in Norwegen gibt.

(per Mail eingegangen)


22.Mai

Erst vor kurzem erfuhr ich von der Gruppe Distelblüten.  Auch ich bin eine dieser schönen Blüten. Habe lange nach so einer Gruppe gesucht.

Aus dem Internet erfuhr ich nach langem Suchen, warum in den Medien immer weniger.... mehr auf der Seite FORUM Menüpunkt : 9. Mai



18. Mai 2015



Sehr geehrte Damen und Herren,

ich studiere zurzeit im vierten Semester Gesundheitswissenschaften an der Universität Bremen. In einem Projekt, welches ich mit meiner Kommilitonin Sarah Kirsch durchführe, interessieren wir uns für Lebensläufe einzelner Menschen. Mithilfe des narrativen Interviews untersuchen wir die Auswirkungen traumatischer Erfahrungen wie Vergewaltigungen auf den weiteren Lebenslauf. Wir haben schon ein Interview mit einem Russenkind geführt  und möchten uns so nun bewusst  dieser Thematik widmen.

Wir möchten gerne noch ein ähnliches Interview persönlich oder per Telefon führen. Wir möchten niemanden zwingen über ein solches Thema zu reden und sollte es zu einem Kontakt kommen, kann dieser jederzeit abgebrochen werden ohne, dass wir nachhaken.


Über eine Rückmeldung würden wir uns sehr freuen.


Mit freundlichem Gruß

Sarah Teuber <sarah-teuber@gmx.de>


18. Mai 2015

Im Funkhaus Europa hörte ich gestern einen Beitrag zu "Distelblüten". Dass das Buch lesenswert ist, finde ich auch. Aber dass der Herausgeber LEIDER die Beiträge nicht bearbeitet hat und die Texte damit holprig sind, finde ich nicht. Gerade weil jeder seine eigene Sprache behalten konnte, ist das Buch bemerkenswert.

Anton


18. Mai 2015

Liebe Disteln,

ich bin überzeugt, dass alle, die Mariannes Beitrag im Forum lesen werden, ihr den allerhöchsten Respekt für diese Darlegungen zollen werden. Marianne hat sozial, persönlich, wissenschaftlich, hoch emotional unser Dasein und Befinden dokumentiert, wie ich es nicht für möglich gehalten habe, dass eine Betrachtungsweise so dargelegt werden kann.

Mir fehlen die Worte. Danke. Höchste Achtung. Ich werde diesen Beitrag immer wieder lesen.

Ich grüße alle Disteln. Riwan


14. Mai 2015

Liebe Russenkinder,

viele lustige Gesellen sind heute unterwegs. Ich mache Zeitungsschau.


Ich war am 08.Mai zur Besatzungskinder Tagung in Köln dabei.

Erst heute wird mir so richtig bewusst, dass an diesen beiden Tagen, der 8.Mai gar nicht erwähnt wurde.

Ohne die "Befreier" oder "Besatzer", da mag es unterschiedliche Sichtweisen geben, ohne sie gäbe es uns nicht.


Nicht von den offiziellen Rednern und nicht in den Randgesprächen mit Besatzungskindern verschiedener Herkunft spielte der Bezug zum 8. Mai eine Rolle, obwohl die Tagung selbst ja diesem Tag gewidmet war.

Ein bischen schäme ich mich dafür, dass ich selbst dazu nichts hineingetragen habe, es gab Möglichkeit zur Diskussion.


Im Rückblick auf die Tagung wird mir bewusst, dass die Problematik der Russenkinder allgemein und die der im Osten speziell,

stärker ins Blickfeld der Forschung gerückt und vor allem differenzierter gesehen werden muss.

Bis zur Wende und vielfach bis heute spielte sich alles mehr im familiären Rahmen.


Eine holländische Tagungsteilnehmerin - deutsches Besatzungskind, hat ein Buch geschrieben, über die Mütter der Besatzungskinder.

Dazu hat sie 55 Frauen interviewt, anfangs fand sich kein Verlag, in Holland ist das immer noch ein völliges Tabu. Inzwischen ist das Buch erschienen.


Ja, unsere Mütter, ihre Liebes- und Leidensgeschiechten wären es wert aufgeschrieben zu werden. Renate in den USA hat damit begonnen.

Aber auch das Leben unserer Väter nach dem Krieg.  Viele sind schon tot, wir können sie nicht mehr fragen. Und diejenigen, die noch leben. Würden sie reden? Unsere Mütter und unsere Väter. Wieviel Zeitzeugen gibt es noch? Könnte das eine Herausforderung sein, der wir uns noch stellen?

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Empfehlen möchte ich Euch einen Artikel von Friedrich Schorlemmer - ND 08.Mai " Dass ein gutes Deutschland blühe" - geht zu googlen. Mit seiner Sichtweise kann ich mich sehr gut identifizieren.

Wenn ich an diese Dinge denke, so ist für mich heute auch Vatertag.

Liebe Grüße an Euch alle

Birgrit



12. Mai 2015

Liebe Schicksalsfreunde,

soeben ist das Buch: "BESATZUNGSKINDER. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland. Böhlau 2015, von Barbara Stelzl-Marx und Silke Satjukow erschienen. Meine autobiografische Geschichte findet man unter: Bericht einer französischen Tochter von Elisabeth F.

Weiters sende ich den Link zur Website htt://www.abgeangig-vermisst-.at

Hier gibt es viele weitere Berichte über Besatzungskinder.

Ebenso zu lesen ist die Geschichte über meine verschwundene Tante "Christine Umgeher"

Liebe Grüße

Elisabeth


3. Mai 2015

Jan Henne von GEO hat  einen nach meinem persönlichen Dafürhalten sehr schönen Text als Überleitung zu den Geschichten in der GEO und zum Video geschrieben.

Für diejenigen unter uns, die den Text nicht von der GEO-Facebookseite lesen können hier der Text:

"Russenkinder, die Nachfahren sowjetischer Soldaten und deutscher Frauen haben lange geschwiegen über das Stigma ihrer Kindheit. In der aktuellen GEO-Ausgabe erzählen einige von ihnen zum ersten Mal. Und im Video-Interview berichtet die TOCHTER EINES ROTARMISTEN von einer ganz besonderen Wendung des Schicksals."  (die Großschreibung stammt von mir, weil es mir sehr gefällt, dass er mich Tochter und damit uns als Kinder der Rotarmisten bezeichnet, was wir ja auch sind. Klingt irgendwie achtungsvoll, stolzmachend. Was haltet Ihr davon? Vielleicht können wir uns ja darüber einmal austauschen.  :-)

Josi


02.Mai 2015

Bedrückende Geschichte, die deiner Mutter, Renate. Mir fällt auf, dass sie sehr freimütig über die Zwillingsschwangerschaft schreibt, das war je eine Vergewaltigung und auch über ihre Heirat und vieles mehr. Dann nur, dass sie im 8. Monat schwanger war, als sie nach Deutschland kam. Man hat den Eindruck, da rankt sich ein Geheimnis um deine Zeugung. Und ein Grund, weshalb ihr dazu bis über den Tod hinaus der Mund verschlossen blieb. Vielleicht ist die Verschickung von ihr nach Deutschland eine wohlwollende Geste deines Erzeugers gewesen. Verfolge mal die Spur, an die du jetzt denkst. Viel Glück dabei.

Birgrit



30. April 2015

So, nun ist mein Interview auf der Facebookseite von GEO veröffentlicht - ich würde es als Einspieler für die Printausgabe ansehen.Ich finde, es ist viel von dem, was als spannende Geschichte und große Emotion alles gesprochen war verlorengegangen, weil es leider auf 4 Minuten zusammengeschnitten werden musste. Malte und Jan haben sich die größte Mühe mit mir gegeben. Es war nicht einfach für sie, meine ewig langen Schachtelsätze in kürzere umzuformulieren. Ich finde, man sollte vor so einem Film-Interview alles einüben. Ich hatte so viele schöne Sätze gesprochen und Aussagen gemacht, die ich eigentlich für nötig hielt, andere Aussagen wiederum hab ich auch vergessen zu machen in der Aufregung. Trotzdem danke ich der GEO, dass sie unser Anliegen so schön in Szene gesetzt hat. Am ganzen stört mich aber nur meine bescheuerte Frisur :-) Trotzdem waren heute auf FB mehr als 9000 Zugriffe, 91 likes wegen der Geschichte. Wir sind auf einem guten Weg, denke ich.

Josi


29.April 2015

Ich möchte mich allen anschließen, die sich anerkennend zu dem GEO Beitrag geäußert haben. Unser Anliegen ist von M.Mesenhöller sehr gut dargestellt worden. Sehr treffend auch die Bildunterschriften, die die unterschiedlichen Erfahrungen und Bekenntnisse von uns deutlich machen. Gut ausgewählt aus dem Buch. Auch die Zitate. Deutlicher hätte ich mir einen Hinweis auf das Buch, ISBN und unsere Homepage gewünscht. Auch die Fotos sind professionell gemacht, obwohl ich von mir selber beim ersten Anblick erschrocken war. Da ich alle persönlich kenne, möchte ich für die allgemeine Leserschaft bekunden: Wir sind auch fröhliche Menschen. Der ernste, eher nachdenkliche Gesichtsausdruck wurde von der Redaktion gewünscht.

Birgrit


27. April 2015

An dieser Stelle möchte ich mich für die vielen Glückwünsche zum Geburtstag bedanken. Es kam so viel per Mail, Telefon und Post an! Das bin ich nicht gewohnt. Streichelt aber die Seele. Danke.

Winfried



26. April 2015

Ich habe jetzt den GEO Bericht schon wiederholt gelesen und ich muss sagen, es ist gut geschrieben und trifft den Nagel auf den Kopf, besonders mit der verstärkten Prügel, die wir einstecken mussten und auch Selbstmordgedanken.  Bei mir war es der Gedanke, den  ich gleich in die Tat umsetzte als ich 8 Jahre alt war, damals war ich mit meiner Mutter in Hessen um ihre Zwillingsschwester zu besuchen, ich wurde gar nicht beachtet - niemand hat sich um mich gekümmert, meine Mutter sagte die ganze Zeit nur das sie viel lieber ihre Nichte als Tochter hätte als mich, da habe ich mich ganz bewusst entschlossen, dass ich in ein Auto laufe, und das habe ich getan. Ich habe mich oft gefragt, was wohl gewesen wäre,  wenn das Auto nicht sofort eine Vollbremsung gemacht hätte.

R. Brown USA



25. April 2015

Herzlichen Glückwunsch zu dieser Seite, zu dem Distelblütenbuch und zu dem tollen Bericht in der GEO.  Ihr seht alle wunderschön aus. Ich glaube mein Fotograf wird das nicht so künstlerisch hinbekommen - aber ich lass mich überraschen. Die Russenkind-Problematik hat Dr. Mathias Mesenhöller  toll dargestellt. Ich freue mich sehr. dass wir so ein Interesse erfahren und die besten Journalisten und Fotografen sich unseres Themas annehmen. Das alles haben wir auch Winfried und Brigrit zu verdanken, die unermüdlich eine wunderbare Arbeit für uns alle leisten und auch uns selbst, denn es gehört Mut und Selbstbewusstsein dazu, unser Schicksal öffentlich zu machen.

Josi



22. April 2015

Hab mir alles gleich angeschaut - geht unter die Haut!

Wenn du darüber erzählt oder gelesen hattest fand ich das sehr beeindruckend. Und eigene Gedanken darüber kamen hoch. Der Schulfreund meines Mannes ist auch ein "Russenkind". Seine Mutter verstarb, ohne etwas darüber zu berichten, so sagte er es uns jedenfalls. Und er selbst will angeblich nichts darüber in Erfahrung bringen. Meine Großmutter und ihre Schwägerin wurden von "Russen" vergewaltigt. Sie wurden nicht schwanger. Aber krank.

Das Bild ist ja auch sehr kreativ gestaltet. Das muss einem erst einmal einfallen! Sehr künstlerisch und aussagekräftig.

Da ich bei unseren Zirkelzusammenkünften oft nicht anwesend sein konnte, habe ich es überhaupt nicht mitbekommen, dass dieses Buch erschienen ist.

Sicherlich kann ich bei dir ein Exemplar erwerben.

H - Zittau